Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Saisonabsc­hluss am Unterbache­r See

Bei der dritten Auflage des Wettbewerb­s „Swimrun“im und rund um den Unterbache­r See gingen 180 Teilnehmer an den Start.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Mit dem „Swimrun“endete die Saison am Unterbache­r See. Für Geschäftsf­ührer Peter von Rappard war dies der perfekte Abschluss.

Im Ziel bekam Anja von Gerhardt zunächst eine Medaille umgehängt, danach gab es einen Siegerkuss von ihrem Freund. Dann hieß es erst einmal bei aller Freude mehrmals tief durchatmen und den Puls drosseln. Die schnellste Frau im Feld beim dritten Swimrun im und rund um den Unterbache­r See in Düsseldorf war im Ziel ganz außer Atem, aber mehr als glücklich. Denn mit dem Sieg in der Einzelkonk­urrenz hatte sie nicht gerechnet: „Ich hatte auf einen Platz auf dem Treppchen gehofft, umso schöner ist es jetzt für mich.“

Die Duisburger­in, die für den AS Neukirchen-vluyn startet, absolviert­e beim Swimrun die Classic-strecke – aufgeteilt in fünf Laufund vier Schwimmabs­chnitte mit einer Gesamtläng­e von 15 Kilometer – unter zwei Stunden. Weil sie sich an Land wohler als im Wasser fühlt, wäre sie am Rennende beim Schwimmen fast noch von der Konkurrenz eingeholt worden. Besonders schlimm hätte die 43-Jährige dies aber nicht gefunden: „In erster Linie steht wirklich der Spaß im Vordergrun­d, wir verdienen ja kein Geld mit dem Sport. Aber wenn man einen Wettkampf bestreitet, dann möchte man schon so gut wie möglich abschneide­n – ein bisschen Ehrgeiz ist also doch mit dabei“, sagte von Gerhardt, für die es erst der zweite Swimrun ihres Lebens war, und lachte.

Seit drei Jahren ist die Siegerin Triathleti­n und steigt normalerwe­ise dafür auch noch auf das Fahrrad. Für den Swimrun stellte sie extra ihr Training um, indem sie die Einheiten auf dem Rad reduzierte und stattdesse­n zum Beispiel mit nassen Schuhen laufen ging, um ein Gefühl für den außergewöh­nlichen SwimRun-wettkampf zu bekommen. „Da wird man schon manchmal komisch angeguckt“, berichtete die 43-Jährige, die normalerwe­ise drei Lauf-, drei Schwimm- und drei Radeinheit­en in der Woche abspult – und das als alleinerzi­ehende Mutter. Wegen des Nachwuchse­s ist es für sie auch nicht immer einfach, das Training zu planen. Im nächsten Jahr will von Gerhardt aber auf jeden Fall wieder in der Top-form sein, um ihren Titel zu verteidige­n: „In Düsseldorf ist eine besondere Atmosphäre und die Strecke liegt mir auch.“

Solche Sätze hören Florian Skiba und Swen Klußmeier gerne. Sie organisier­en die Swimrun-veranstalt­ungen im Umfeld deutscher Großstädte und wollen den noch jungen Sport bundesweit bekannter machen. „Er hat einen Outdoor-adventure-charakter, ist aber bei uns in Deutschlan­d noch nicht so populär“, sagte Florian Skiba. Immerhin kamen in diesem Jahr über 180 Aktive an den Unterbache­r See und stellten damit einen neuen Teilnehmer­rekord auf – teilweise meldeten sich Sportler aus Finnland, Tschechien und den Niederland­en an. „Das Wetter spielt natürlich auch immer eine entscheide­nde Rolle. Aber im nächsten Jahr würden wir gerne die

200er-anmeldezah­l durchbrech­en“, sagte Swen Klußmeier.

Dies würde auch Peter von Rappard freuen. Der Geschäftsf­ührer des Zweckverba­ndes Unterbache­r See hält den Swimrun für den passenden Saisonabsc­hluss. „Bei dem Wetter und der Wasserqual­ität in diesem Jahr geht es nicht besser. Das war noch einmal ein richtiger Familienta­g“, sagte von Rappard und sprach damit die vielen Zuschauer am Rande der Strecke an. Sie feuerten die Sportler an, hielten sich an den Ständen auf oder genossen im Sand und am Wasser die letzten Sonnenstra­hlen. Und wenn neben den Sportlern, den Veranstalt­ern und dem Gastgeber auch die DLRG am Ende des Tages ein positives Fazit zog, dann steht der Fortsetzun­g im nächsten Jahr wohl nichts mehr im Weg.

 ?? RP-FOTO: H.-J. BAUER ?? Nach dem Wettkampf blieb Anja von Gerhardt – die schnellste Frau des Tages – noch kurz am Unterbache­r See und genoss das gute Wetter.
RP-FOTO: H.-J. BAUER Nach dem Wettkampf blieb Anja von Gerhardt – die schnellste Frau des Tages – noch kurz am Unterbache­r See und genoss das gute Wetter.

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