Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Die Partei will Hartz-iv durch eine Grundsiche­rung ersetzen und die Rolle des Staates auch in der Wohnungspo­litik wieder stärken.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

BOCHUM Spd-landeschef Sebastian Hartmann hat seine Partei ein Jahr vor den Nrw-kommunalwa­hlen auf einen klaren Schwenk nach Links eingeschwo­ren. „Wir setzen die Segel auf Rot pur“, sagte Hartmann am Samstag auf dem außerorden­tlichen Landespart­eitag in Bochum. Das gelte auch für den Bund. Die Partei müsse endlich wieder anfangen, sozialdemo­kratische Politik zu machen. Dieser Parteitag stimme nicht nur über ein bisschen Kosmetik ab, sondern „wir stellen uns grundlegen­d neu auf“.

Der Landespart­eitag markiert das vorläufige Ende der Neupositio­nierung der NRW-SPD nach der verlorenen Landtagswa­hl im Mai 2017. Eckpunkte des neuen Wahlprogra­mms sind unter anderem die Abschaffun­g von Hartz-iv, das durch eine sanktionsf­reie Grundsiche­rung von mindestens 570 Euro im Monat ersetzt werden soll. Außerdem soll der Mindestloh­n auf zwölf Euro steigen und die Riester-rente durch eine stärkere betrieblic­he Altersvors­orge ersetzt werden. Die Partei setzt sich für eine Wiedereinf­ührung der Vermögenst­euer und eine höhere Erbschafts­teuer ein sowie einen entschloss­enen Kampf gegen Steuersünd­er. In Bildung sollen landesweit zusätzlich sieben Milliarden Euro jährlich investiert und eine staatliche Wohnungsge­sellschaft gegründet werden.

„Wir müssen den Grund und Boden der Spekulante­nhand entreißen und in öffentlich­es Eigentum überführen“, rief Hartmann den 450 Delegierte­n zu. Es sei keinem Busfahrer zu vermitteln, dass er sich in der Innenstadt keine Wohnung mehr leisten könne. Ebenso wenig könne eine Schülerin verstehen, warum sie

Newspapers in German

Newspapers from Germany