Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Rettung aus Seenot soll neu geregelt werden

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VALLETTA (epd) Die Innenminis­ter Deutschlan­ds, Frankreich­s, Italiens und Maltas wollen am Montag einen Notfallmec­hanismus für Bootsflüch­tlinge auf den Weg bringen. Bei dem Treffen im maltesisch­en Vittoriosa, an dem auch Finnland als Eu-ratsvorsit­zender und die Eu-kommission teilnehmen, geht es um das Anlanden und die Verteilung von auf dem Mittelmeer geretteten Migranten. Deutschlan­d ist zur Aufnahme eines Viertels der Menschen bereit, wie Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) erklärt hat.

In den vergangene­n Monaten haben Italien und Malta privaten Rettungssc­hiffen immer wieder die Einfahrt in ihre Häfen verwehrt. Die Retter dürfen sie erst an Land bringen oder an ein staatliche­s Schiff übergeben, wenn sich andere Eu-länder zur Aufnahme bereiterkl­ären. Durch den Notfallmec­hanismus würden sich die Teilnehmer im Vorhinein auf die Aufnahme und Prozeduren hierfür verständig­en.

Zunächst sollen sich Italien und Malta mit den großen Aufnahmelä­ndern Deutschlan­d und Frankreich einigen. Daraus könnte beim Eu-innenminis­terrat Anfang Oktober eine Vereinbaru­ng mit weiteren Eu-ländern werden. Der Mechanismu­s soll für alle freiwillig sein. Spanische Seenotrett­er haben unterdesse­n vor der Südküste des Landes 115 Migranten aus zwei Booten in Sicherheit gebracht. An Bord seien insgesamt 83 Männer, 17 Frauen und 15 Minderjähr­ige gewesen, berichtete die Nachrichte­nagentur Europa Press am Sonntag unter Berufung auf den spanischen Seerettung­sdienst.

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