Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

BVB gibt den Sieg aus der Hand

Ein Eigentor wenige Minuten vor dem Abpfiff besiegelt das 2:2 bei Eintracht Frankfurt.

- VON PATRICK REICHARDT UND ERIC DOBIAS

Frankfurt/main (dpa) Borussia Dortmund hat den erhofften Sprung auf Tabellenpl­atz zwei der Fußball-bundesliga verpasst und im Fernduell mit RB Leipzig und dem FC Bayern München wichtige Punkte eingebüßt. Der Vize-meister kam amsonntaga­bend nicht über ein 2:2 (1:1) bei Eintracht Frankfurt hinaus und ist damit hinter den Münchner Serienmeis­ter auf Rang drei zurückgefa­llen. Vor 51.500 Zuschauern, darunter auch Bundestrai­ner Joachim Löw, trafen Axel Witsel (11. Minute) und Jadon Sancho (66.) für den BVB. André Silva (44.) und ein Eigentor von Thomas Delaney (88.) bescherten der Eintracht zweimal den Ausgleich. Als Delaney das Selbsttor unterlief, wähnten sich die Dortmunder bereits am Ziel.

Mit 10 Punkten befindet sich der BVB nach dem 5. Spieltag drei Zähler hinter Tabellenfü­hrer Leipzig und einen Punkt hinter dem FCBAYern. Die beiden Rivalen hatten am Samstag jeweils deutliche Siege eingefahre­n. Europa-league-halbfinali­st Frankfurt befindet sich vorübergeh­end auf Rang neun.

Auf den internatio­nalen Auftakt mit absoluten Spitzenspi­elen unter der Woche reagierten die beiden Coaches unterschie­dlich. Während Lucien Favre seiner beim 0:0 gegen den FC Barcelona stark aufspielen­den Startelf erneut vertraute, nahm Adi Hütter nach dem 0:3 gegen den FC Arsenal gleich vier Wechsel vor. Unter anderen Kapitän Davidabrah­am, Stoßstürme­r Bas Dost und Flügelspie­ler Danny da Costa erhielten eine Pause.

Wie schon gegen die Gunners aus London begann die Eintracht mutig und kombiniert­e über links mit Filip Kostic und und dem Zugang Silva. Nennenswer­te Gelegenhei­ten blieben aber zunächst aus. Das machten die Gäste aus Dortmund besser: Mit Achraf Hakimi und Sancho stürmte der Vize-meister wuchtig und dynamisch über die rechte Seite. So entstand auch das Führungsto­r: Nach einer Hereingabe von Hakimi konnte Eintracht-keeper Kevin Trapp zunächst einen Sancho-schuss parieren, den zweiten Anlauf verwandelt­e Witsel dann cool nach einem geschickte­n Zuspiel von Thorgan Hazard.

Nachdem der BVB in seinen ersten drei Saisonspie­len jeweils mit 0:1 in Rückstand geraten war, schien Favre für derartige Defensivsc­hwächen und Unkonzentr­iertheiten in der Länderspie­lpause ein taugliches Rezept gefunden zu haben. Angeführt von Abwehrchef Mats Hummels ließen die Dortmunder lange wenig zu – dies war schon gegen Barcelonas Starensemb­le um Luis Suarez, Antoinegri­ezmann und Lionel Messi hervorrage­nd gelungen. Der Ausgleich von Silva nach Zuspiel von Djibril Sow auf rechts fiel dann quasi aus dem Nichts – und kam der vorher blassen Eintracht kurz vor der Pause gerade recht. Vor dem Treffer war die Eintracht nicht unbedingt mit großen Tormöglich­keiten aufgefalle­n, aber sie hatte geduldig auf ihre Möglichkei­t gelauert.

Nach dem Wechsel ging es dann umso rasanter weiter: Der frühere Dortmunder Erik Durm scheiterte mit einer Direktabna­hme (47.), im direkten Gegenzug verhindert­e Trapp mit starker Fußabwehr die erneute Bvb-führung durch Sancho. Sow (51.) und Alcácer (53.) scheiterte­n mit ihren Abschlüsse­n aus der Distanz dann etwas deutlicher. Die erneute Führung brachte dann ein Standard: Nach einem Freistoß landete der Nachschuss von Witsel beim sehr präsenten Sancho, der nur noch einschiebe­n musste. Frankfurt gab sich nicht auf und rannte in den Schlussmin­uten an. Nach scharfer Hereingabe von Daichi Kamada stand Delaney ungünstig und sorgte mit einem Eigentor für den 2:2-Endstand. Die Frankfurte­r Fans feierten.

Dortmund erleidet im Fernduell mit Leipzig und den Bayern einen kleinen Rückschlag.

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FOTO: DPA Ach, du Schreck: Der Dortmunder Mats Hummels nach einem Foul am Frankfurte­r Dominik Kohr. Hummels schied später verletzt aus.

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