Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Selbsthilfegruppen geben Einblick in ihre Arbeit
(sso) Angeregt unterhält sich David Lebuser an seinem Stand mit Paula, einer Passantin, die verärgert ist. Sie hat die Nase davon voll, wie sie sagt, dass Menschen wie sie mit körperlichen Einschränkungen vielfach immer noch benachteiligt sind. Die Inklusion sei noch nicht gelungen.
Für Begegnungen wie diese veranstaltete das Selbsthilfe-service-büro am Samstag den Selbsthilfetag und beging damit sein 30-jähriges Bestehen. Neben verschiedenen Programmpunkten mit Künstlern und Gesundheitsexperten lag der Fokus am Schadowplatz auf dem Dialog an den 40 Ständen der einzelnen Selbsthilfegruppen. Die Themen reichten von Alzheimer über Drogensucht bis zu Multipler Sklerose.
Ein auffälliger Stand war der der Gruppe Sit’n’skate, weil Rollstuhlfahrer hier mit großem Tempo über einen Parcours rollten. Gründer David Lebuser will Stereotypen entgegenwirken und zeigen, „dass der Rollstuhl nicht nur ein verstaubtes Hilfsmittel ist, sondern dass man damit auch viel Spaß haben kann“.
Am Stand des Gesundheitsamtes herrschte ebenfalls reger Austausch mit viel Praxisbezug. Hier informierten Experten über Diabetes und Schlaganfall. Interessenten konnten einen Fragebogen ausfüllen und gleich rückseitig auswerten. So bekam man eine erste persönliche Risikoberechnung.
Wer eine Selbsthilfegruppe gründen möchte, wendet sich an Marita Schormann vom Selbsthilfe-service-büro beim Gesundheitsamt. Schormann weiß, wie groß das Bedürfnis von Erkrankten ist, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Das Service-büro vermittelt und hilft bei der Anmietung von Räumen, auch können Gruppen von den Krankenkassen gefördert werden.