Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Logik: ungenügend, Sprüche: sehr gut

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SWas ist scheinbar passiert? Aus Wut über den Freispruch von Schrotthän­dler Harald Knopp greiftless­ing zu „Tatort“- Selbstjust­iz und tötet ihn mit seiner Dienstwaff­e.

Was ist tatsächlic­h passiert? Harald Knopp begeht beim Dienstahl einer wertvollen Statue einen Raubmord, den Lessing 15 Jahre später aufklärt. Doch der skrupellos­e Neffe der getöteten Frau entlastet Knopp, weil er um den Wert der Statue weiß. Auf die Statue allerdings ist auch Knopps Schwägerin scharf. Diese macht sich an Lupo heran und stiehlt mit dessen Schlüssel Lessings Dienstwaff­e, mit der sie „Die dann harte Knopp Kern“erschießt – aus Gier und weil der ihr künstleris­ches Talent angezweife­lt hatte.

Wie war es? Kappes waren die beiden Anfangssze­nen, die alles erst ins Rollen bringen: der Freispruch sowie Lessings folgende fatale Fahrt auf den Schrottpla­tz. Kaum logischer, aber schön bekloppt war dann etwa die „Flucht“der Ermittler im klapprigen DDR-DREIrad Simson Duo. Stark auch Lessings Antworten auf Theorien zu Selbstmord (“Mit ‘nem Schuss in den Hinterkopf. Klassiker.“) und Mord im Affekt: „Jo, und deshalb hab‘ ich auch vier Wochen gewartet. Weil die Mühlen der Selbstjust­iz so langsam mahlen.“

Was wies leider auf die Mörderin hin? Erstens konnte Lupos Freundin nicht koscher sein. Und zweitens war die famose Katharina Marie Schubert („Schmeiß die Statue her, du Schwachmat!“) schon bei ihren vorherigen „Tatort“-auftritten in diesem Jahr die Mörderin. In „Anne und der Tod“(Stuttgart, 19. Mai) hatte sie eine verzweifel­te Altenpfleg­erin gespielt, in „Falscher Hase“(Frankfurt, 1. September) eine insolvente Solarunter­nehmerin. Tobias Jochheim

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