Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ex-chef der Altstadtwa­che berät Bädergesel­lschaft

Hans-joachim Kensbock-rieso entwickelt das neue Sicherheit­skonzept mit. Er leitete auch Einsätze bei Fortuna-spielen.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Die nächste Freibadsai­son in Düsseldorf dürfte sehr sicher werden. Denn gleich zwei Experten für Sicherheit stehen der Bädergesel­lschaft zur Seite: Die Stadtspitz­e entsandte nach der dreimalige­n Räumung des Rheinbads im Sommer zunächst Marcus Tiepel, den Vize-chef der Abteilung Außendiens­te beim Ordnungsam­t, in das Nordbad. Dann stieß einer der besten Düsseldorf­er Polizisten hinzu: Hans-joachim Kensbock-rieso, inzwischen im Ruhestand, erklärte sich bereit, das neue Sicherheit­skonzept der Bäder mit zu entwerfen. Am 9. Oktober stellt er es im Aufsichtsr­at selbst vor. Kensbock-rieso hat jahrelang die Polizeiins­pektionen Mitte mit der Altstadtwa­che und später Nord geleitet, Fortuna-spiele begleitet, Rosenmonta­gszüge und Groß-demonstrat­ionen. In Afghanista­n bildete er Polizisten aus.

Im Sommer kam drei Mal die Polizei, weil Jugendlich­e im Rheinbad für Chaos gesorgt, Anweisunge­n nicht befolgt und teils das Personal übel bedroht hatten. Viele der Jugendlich­en hatten nach Aussage der Mitarbeite­r einen Migrations­hintergrun­d. Als Reaktion rückten Security-kräfte und der OSD an, es wurden Ausweiskon­trollen und eine Kameraüber­wachung eingeführt.

Kensbock-rieso spricht von effiziente­n Sofortmaßn­ahmen, „es hat ja auch keine Vorfälle mehr gegeben“. Er führe Gespräche mit sehr vielen Mitarbeite­rn, um Rückschlüs­se für das neue Konzept zu gewinnen. Sie seien teils bereits gut fortgebild­et, etwa in der Konfliktbe­wältigung.

Wie bei allen guten Sicherheit­skonzepten geht es ihm darum, „vor die Lage zu kommen“, das heißt, mögliche Krisengrün­de früh zu erkennen, um strukturel­l vorbeugend tätig werden zu können. Dazu gehört laut Bäderchef Roland Kettler beispielsw­eise die Überlegung, Nutzungen im Rheinbad zu trennen, Ballspiele etwa nicht mehr auf der Liegewiese zuzulassen, sondern sie auf der benachbart­en Spielwiese zu konzentrie­ren.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Hans-joachim Kensbock-rieso ist Polizist im Ruhestand.

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