Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Düsseldorfer Autor schreibt Gedichte über Menschlichkeit
(hpaw) In Unterbilk kennen die meisten diesen Mann nur als Freddie, den Verkehrshelfer. Viele Jahre lang half er jeden Morgen Kindern der Konkordia-grundschule über die Straße. Inzwischen tritt der 65-Jährige etwas kürzer, er bringt nun mittags Kinder aus der Schule in die Nachmittagsbetreuung. Da blieb ein wenig mehr Zeit für ein Projekt, das er zweieinhalb Jahre lang verfolgte: Freddie Haase hat ein Buch veröffentlicht, einen Lyrikband. „Liebeskleckse“heißt das Werk mit 170 Seiten voller Gedichte und Zeichnungen. Es ist sein drittes Gedichtbuch, ansonsten hat Haase auch noch einen Roman geschrieben.
Das Thema des Buches ist nicht einfach nur die romantische Liebe. Haase geht es um mehr. „Alle schreien nach Achtsamkeit, Rücksichtnahme, Akzeptanz“, sagt er. „Ich schaue mir die Welt an. Vieles entwickelt sich in eine ganz falsche Richtung. Aber noch ist was zu ändern.“Mit seinen Gedichten will Haase Denkanstöße geben. Für mehr Menschlichkeit, mehr Beziehungen, mehr Miteinander. Haase schreibt über Anekdoten aus seiner Kindheit, die Liebe zur Natur, den Stress des Alltags, Utopien und Träume. Auch das ein oder andere schwärmerische Liebesgedicht ist dabei. „Eigentlich sollten das gar keine Gedichte werden“, sagt er. „Mehr so Noch-kürzere-als-kurz-geschichten.“Skizzen also, allerdings gereimt.
Illustriert hat das Buch Stephanie Schramm aus Eutin (Schleswig-holstein). Haase hatte über Facebook nach einer Zeichnerin gesucht. Getroffen haben sich die beiden nie – aber über ein Jahr entstand eine fast telepathische Verbindung, erzählt Haase. Ihre Bilder erzählen manche Gedichte fort, greifen Assoziationen auf und geben ihnen noch einmal eine weitere Ebene.
„Liebeskleckse“von Freddie Haase ist für 19,90 Euro im Buchhandel bestellbar: ISBN 978-3-7485-8116-1. ANZEIGE