Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
KFC Uerdingen trennt sich von Trainer Vogel
KREFELD Mikhail Ponomarev ist nicht zu beneiden. Der Präsident des KFC Uerdingen steckt eine zweistellige Millionensumme in den Klub, doch es läuft nicht. Ein Viertel der Saison ist in der Dritten Liga absolviert, doch anstatt auf dem anvisierten Aufstiegs- steht er auf einem Abstiegsplatz.
Ponomarev hat seinen Kurs geändert. In der vergangenen Saison hatte er den Kader großteils selber zusammen gestellt. Trainer Stefan Krämer hatte Erfolg (37 Punkte in 20 Spielen), doch das Spiel nicht schön. Er musste gehen. Seitdem holte der KFC im Jahr 2019 in 27 Spielen nur noch 20 Punkte – die mieseste Bilanz im deutschen Profi-fußball.
Ponomarev hatte unter großem Zeitdruck Norbert Meier verpflichtet, was er als großen Fehler ansah. Nach Interimstrainer Frank Heinemann glaubte der Kfc-präsident Ende April, in Heiko Vogel den Richtigen gefunden zu haben. Er analysierte den Kader und korrigierte ihn mit seinen Wunschspielern.
Kritiker hatten Ponomarev vorgeworfen, er mische sich ins operative Geschäft ein und wechsele die Trainer zu schnell. Das hat er sich möglicherweise sehr zu Herzen genommen. Davon profitierte Vogel, der trotz katastrophaler Bilanz und enormer Defizite lange im Amt bleiben durfte. Nach der bitteren 0:3-Heimniederlage gegen Mannheim ergab die Analyse am Dienstag Abend jedoch, dass es so nicht weiter gehen kann. Am Mittwoch wird sich der KFC von Vogel trennen. Co-trainer Stefan Reisinger wird am Sonntag in Meppen als Interimscoach auf der Bank sitzen.
Eine andere Baustelle wird Ponomarev ebenfalls in Kürze schließen. Matthias Roos, Geschäftsführer des Krefelder Eishockeyklubs Pinguine hatte sich beschwert, Ponomarev komme seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nach. Eine derartige Attacke auf Sponsoren oder Gesellschafter ist eher unüblich. Aber Ponomarev erscheint als leichtes Ziel.