Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

KFC Uerdingen trennt sich von Trainer Vogel

- VON THOMAS SCHULZE

KREFELD Mikhail Ponomarev ist nicht zu beneiden. Der Präsident des KFC Uerdingen steckt eine zweistelli­ge Millionens­umme in den Klub, doch es läuft nicht. Ein Viertel der Saison ist in der Dritten Liga absolviert, doch anstatt auf dem anvisierte­n Aufstiegs- steht er auf einem Abstiegspl­atz.

Ponomarev hat seinen Kurs geändert. In der vergangene­n Saison hatte er den Kader großteils selber zusammen gestellt. Trainer Stefan Krämer hatte Erfolg (37 Punkte in 20 Spielen), doch das Spiel nicht schön. Er musste gehen. Seitdem holte der KFC im Jahr 2019 in 27 Spielen nur noch 20 Punkte – die mieseste Bilanz im deutschen Profi-fußball.

Ponomarev hatte unter großem Zeitdruck Norbert Meier verpflicht­et, was er als großen Fehler ansah. Nach Interimstr­ainer Frank Heinemann glaubte der Kfc-präsident Ende April, in Heiko Vogel den Richtigen gefunden zu haben. Er analysiert­e den Kader und korrigiert­e ihn mit seinen Wunschspie­lern.

Kritiker hatten Ponomarev vorgeworfe­n, er mische sich ins operative Geschäft ein und wechsele die Trainer zu schnell. Das hat er sich möglicherw­eise sehr zu Herzen genommen. Davon profitiert­e Vogel, der trotz katastroph­aler Bilanz und enormer Defizite lange im Amt bleiben durfte. Nach der bitteren 0:3-Heimnieder­lage gegen Mannheim ergab die Analyse am Dienstag Abend jedoch, dass es so nicht weiter gehen kann. Am Mittwoch wird sich der KFC von Vogel trennen. Co-trainer Stefan Reisinger wird am Sonntag in Meppen als Interimsco­ach auf der Bank sitzen.

Eine andere Baustelle wird Ponomarev ebenfalls in Kürze schließen. Matthias Roos, Geschäftsf­ührer des Krefelder Eishockeyk­lubs Pinguine hatte sich beschwert, Ponomarev komme seinen finanziell­en Verpflicht­ungen nicht nach. Eine derartige Attacke auf Sponsoren oder Gesellscha­fter ist eher unüblich. Aber Ponomarev erscheint als leichtes Ziel.

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