Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Dozenten fordern zugesagte Honorarerh­öhung ein

Eigentlich sollte die Vergütung für Vhs-lehrkräfte bereits 2019 von 24 auf mindestens 30 Euro pro Stunde steigen.

- VON JÖRG JANSSEN

Die Initiative „Freie Lehrkräfte an der Volkshochs­chule“ist enttäuscht über eine deutliche Verzögerun­g bei der Umsetzung einer längst zugesagten Erhöhung der Stundenhon­orare. „Viele Dozenten unterricht­en nicht aus Idealismus oder um ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten, sondern weil es ihr Broterwerb ist“, sagt Hedwig Schulte. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Ruth Janßen hat sie die Kritik vieler Dozenten in einem Offenen Brief an Kulturdeze­rnent Hans-georg Lohe auf den Punkt gebracht. Darin bemängeln die Deutschleh­rerinnen, dass die neue Honorarord­nung nach wie vor auf sich warten lässt. Bereits im Dezember 2018 habe der Rat beschlosse­n, eine solche Ordnung im ersten Quartal 2019 anzustoßen und sie dann zum September dieses Jahres in Kraft zu setzen. „Wir warten immer noch auf eine entspreche­nde Vorlage, und von einer Erhöhung kann erst recht keine Rede sein“, beklagt Schulte.

Lohe räumt ein, dass es noch Abstimmung­sbedarf innerhalb der Verwaltung und auch mit der Politik gibt. „Wir sind auf der Zielgerade­n. Ich gehe davon aus, dass wir das Ganze im November präsentier­en können. Laufe alles wie geplant, könne die neue Ordnung zum ersten Semester 2020, also ab Februar, in Kraft treten. Das Gros der Dozenten erhalte dann 30 statt der bislang üblichen 24 Euro pro Unterricht­seinheit. Für besondere Kurse seien auch Sätze bis zu 35 Euro denkbar. Nach Einschätzu­ng des Spitzenbea­mten läge Düsseldorf damit „am oberen Rand“dessen, was kommunale Bildungstr­äger ihren frei berufliche­n Lehrkräfte­n zahlen. „Wir reden hier über ein absolut angemessen­es Honorar“, sagt Lohe.

Für die VHS arbeiten etwa 900 Lehrkräfte. „Manche Dozenten bieten 40 Wochen pro Jahr mehr als 400 Stunden an, da macht sich eine Erhöhung deutlich bemerkbar“, sagt Schulte. Dass Düsseldorf mit einem Satz von 30 Euro gut dastehen würde, bezweifelt sie nicht. „In vielen Kommunen liegen die Honorare bei wenig mehr als 20 Euro.“Entscheide­nd sei aber, dass der Plan umgesetzt werde. Für den Fall, dass die neuen Sätze im kommenden Februar immer noch nicht gelten, kündigt die Initiative „massive Proteste“an.

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