Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
25. September 1493
Kolumbus startet die zweite Expedition
Als Christoph Kolumbus am 25. September 1493 zu seiner zweiten Expedition aufbrach, befand er sich auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Der Empfang nach der ersten Reise war triumphal gewesen. Die Menschen hatten ihn auf den Straßen gefeiert. Kolumbus berichtete, er habe den Seeweg nach Indien gefunden. Er sei auf Inseln vor China und Japan gewesen, habe dort sogar eine erste Siedlung gegründet. Tatsächlich befand sich die Siedlung La Navidad auf Hispaniola, das vermutete chinesische Festland war die Insel Kuba. Kolumbus war bis zu seinem Tod davon überzeugt, Asien gesehen zu haben. Er ahnte nicht, dass er später als Entdecker eines neuen Kontinents gefeiert werden würde. Als er zu seiner zweiten Reise aufbrach, kommandierte er nicht mehr nur drei Schiffe, sondern eine stolze Flotte von 17 Schiffen und 1500 Seemännern. Dieses Mal kehrte er nicht im Triumph heim. Das ersehnte Gold hatte er nicht finden können. Stattdessen hatte er sich die erbitterte Feindschaft der sogenannten „Indianer“zugezogen und entgegen den Anweisungen von Königin Isabella Sklaven mitgebracht. Seine Siedlungen versanken mehr oder weniger im Chaos. Der Ruhm des Kolumbus schwand: Von seiner dritten Reise wurde er in Ketten nach Spanien zurückgebracht. Zwar konnte er die königliche Gunst zurückerobern, 1502 brach er zu einer vierten Reise auf.
Doch die Glanzzeit seines Lebens hatte er hinter sich.