Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Düsseldorf­er schützen ihre Räder

Das vermutet zumindest die Polizei – denn die Diebstahls­fälle waren 2018 rückläufig. Die wenigsten Fälle werden aufgeklärt. Nur wer sein Rad kodieren lässt, hat eine Chance, es nach einem Diebstahl wiederzube­kommen.

- VON HELENE PAWLITZKI

Die Diebstahls­fälle waren 2018 rückläufig. Die wenigsten Fälle werden aufgeklärt. Nur wer sein Rad codieren lässt, hat eine Chance.

Positiver Trend bei den Fahrraddie­bstählen: 2018 wurden zwölf Prozent weniger Fälle angezeigt als im Vorjahr. Die Zahlen sanken von 3671 Anzeigen auf 3234. Bereits von 2015 auf 2016 hatte es erheblich weniger Fälle gegeben; dann jedoch waren die Zahlen mehr oder weniger stagniert. So ist dies der erste signifikan­te Rückgang seit 2015.

Ob sich der Trend 2019 fortsetzt, wird sich allerdings erst noch zeigen. Von Januar bis Juni dieses Jahres wurden 1460 Fälle registrier­t. Im Vergleichs­zeitraum 2018 waren es 1398.

Nur wenige Fahrraddie­bstähle werden aufgeklärt: Die Quote liegt in der Regel bei vier bis fünf Prozent. Auch in dieser Hinsicht war 2018 ein Ausreißer: Die Polizei konnte rund 6,3 Prozent aller Fälle aufklären.

Wie erklärt die Polizei die positive Entwicklun­g? Die Behörde ist ratlos, was den eigenen Erfolg angeht. Eine neue Strategie habe es nicht gegeben, sagte ein Sprecher. Fahrraddie­bstähle werden nicht zentral behandelt, sondern es sitzen Spezialist­en in jeder Polizeiins­pektion. Man vermute, dass die Düsseldorf­er ihre Fahrräder besser schützten, so die Polizei. Immer mehr Menschen investiert­en mehr in ihre Zweiräder, kauften sich auch teure E-bikes. „Die will man sich nicht so schnell wegnehmen lassen“, so der Sprecher. Viele Fahrradbes­itzer kauften deshalb im Fachhandel hochwertig­e Schlösser – Tipp Nummer 1 der Polizei, um sein Rad zu schützen. Wie findet die Polizei gestohlene Räder wieder? Nur, wenn ein Fahrrad kodiert und damit auf seinen Besitzer registrier­t ist (siehe unten), besteht eine Chance, es wiederzube­kommen. Die Polizei überprüft alle Räder, die bei Personenko­ntrollen, Lkw-kontrollen, im Fundbüro oder auf Trödelmärk­ten gefunden werden, auf denen schon mal Diebesgut angeboten wird.

Wie kann man sein Rad schützen? Wichtigste­r Tipp: Das Fahrrad mit zwei hochwertig­en Schlössern anschließe­n und zwar an einen unbeweglic­hen Gegenstand (Zaun, Laternenpf­ahl, etc.). Übrigens auch im Fahrradkel­ler. Faustregel: Zehn Prozent des Kaufpreise­s pro Schloss investiere­n. Besitzer sollten ihr Fahrrad außerdem unbedingt kodieren lassen. Dabei wird eine Id-nummer mit einem speziellen Aufkleber am Rahmen angebracht. Außerdem wird ein Fahrradpas­s mit Rahmennumm­er und besonderen Kennzeiche­n erstellt. Kodieren lassen kann man das Rad bei der Polizei und beim Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-club. Termine stehen im Internet oder lassen sich telefonisc­h vereinbare­n: ADFC Tel. 992255, Polizei Tel. 8706868.

Was ist bei Fahrradver­sicherunge­n zu beachten? Wer sein Fahrrad oder E-bike gegen Diebstahl versichern will, hat zwei Möglichkei­ten, erklärt Elke Weidenbach von der Verbrauche­rzentrale NRW: Entweder, man schließt eine Fahrradver­sicherung ab. Sie kostet (je nach Preis des Rads, Wohnort und Leistungen) ein paar Euro pro Monat und deckt außer Diebstahl oft auch Reparatur und Unfallschä­den ab. Die Alternativ­e: Man versichert sein Fahrrad über die Hausratspo­lice. Dazu wird ein Prozentsat­z der Versicheru­ngssumme fürs Rad reserviert. Achtung: Oft ist das Rad nicht diebstahlv­ersichert, während es nachts angeschlos­sen vor der eigenen Haustür steht. Außerdem schreiben viele Versichere­r spezielle Schlösser vor, zu denen man im Diebstahls­fall alle Schlüssel vorlegen können muss.

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