Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Adams sieht Funkel als Vaterfigur

Der erfahrene Trainer sei genau der Richtige, Fortuna aus dem Tief zu holen, glaubt die Leihgabe der TSG Hoffenheim.

- VON BERND JOLITZ

Einen leichten Start bei Fortuna hat Kasim Adams wirklich nicht erwischt. Da er als Leihgabe des Bundesliga­rivalen TSG Hoffenheim erst verspätet zum Kader stieß, musste sich der Innenverte­idiger erst einmal hintenanst­ellen. Und als der ghanaische Nationalsp­ieler sich dann gerade herangekäm­pft und für die Startforma­tion empfohlen hatte, warf ihn ein Muskelfase­rriss um einige Wochen zurück. Jetzt durfte Adams zweimal von Beginn an ran, erzielte in Mönchengla­dbach auch per Kopf das Führungsto­r – doch die Partie ging ebenso verloren wie die am Freitag in Berlin.

Der 24-Jährige geht sehr selbstkrit­isch mit der Situation um. „Es war ein sehr schweres Spiel für uns in Berlin“, sagt Adams. „Vor dem zweiten Hertha-tor zum Beispiel musste ich mich entscheide­n und habe dann den falschen Weg gewählt. Ich wollte Niko Gießelmann auf der linken Seite unterstütz­en, kam aber nicht mehr hin. Und als ich zum Kopfball hochging, habe ich die Flanke nicht erreicht.“

Natürlich habe Fortuna insgesamt ein schlechtes Spiel gemacht, gibt Adams zu, doch müsse sich niemand Sorgen um die Mannschaft machen. „Ich bin sehr zuversicht­lich“, versichert der 1,90-Meter-hüne. „Wir haben genügend individuel­le Qualität in der Mannschaft, und wir arbeiten sehr hart daran, wieder an unsere Bestleistu­ng zu kommen.“Aktuell fehle dem Team vielleicht ein wenig der Mut, entschloss­en seine Chance zu suchen: „Wir haben zuletzt den Fokus verloren, wenn wir in Führung gegangen waren. Wir müssen probieren, weiter nach vorn zu spielen und das zweite Tor zu erzielen. Stattdesse­n haben wir uns zu oft zu tief hinten in die Abwehr gestellt.“

Der Innenverte­idiger betont dabei, dass das keine Frage der Taktik sei, sondern eine der Umsetzung. Für Friedhelm Funkel hat er näm

lich nur großes Lob übrig. „In Hoffenheim habe ich ja unter Julian Nagelsmann gearbeitet“, berichtet Adams. „Er und Friedhelm Funkel sind beide ausgezeich­nete Trainer. Funkel ist seit so vielen Jahren in der Bundesliga, er hat ungeheuer viel Erfahrung. Er spricht sehr viel mit uns, er hilft uns sehr und ist wie eine Vaterfigur für uns. Meistens spricht er deutsch, aber manchmal erklärt er uns auch Dinge auf englisch. Er nimmt den ganzen Druck auf sich, damit wir Spieler die Köpfe freihaben. Der Trainer ist sehr gut für den Klub und genau der Richtige in unserer Situation.“

Deren Brisanz ist ihm absolut klar. Nach der Pause geht es gegen Mainz, Paderborn und Köln – drei Mitkonkurr­enten im Abstiegska­mpf. „Wir müssen uns erst einmal voll auf Mainz fokussiere­n“, fordert Adams, der in manchen Datenbänke­n als Kasim Nuhu geführt wird – dem Familienna­men seines Großvaters. „Das Spiel wird sehr interessan­t. Sie haben ebenso zu kämpfen wie wir, und wir brauchen unbedingt Punkte.“Ob man diese nun mit einer Dreier- oder Viererkett­e anstrebt, sei ihm komplett egal: Er sei an beides gewöhnt. Wichtig sei nur eins: „Wir haben eine sehr starke Mannschaft und eine gute Mischung bei Fortuna. Wir haben alles, um uns in der Bundesliga zu etablieren.“

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FOTO: DPA Kasim Adams im Schattenri­ss: Fortunas Innenverte­idiger glaubt felsenfest daran, dass die Mannschaft genügend Qualität besitzt, sich aus dem sportliche­n Tief zu befreien.

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