Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Wurst-kontrollen gehen weiter

Rund 25 Betriebe in Düsseldorf sind betroffen, darunter auch die Metro.

- VON JÖRG JANSSEN

Der Lebensmitt­elskandal um den Wurst- und Fleischwar­enherstell­er Wilke beschäftig­t die Düsseldorf­er Lebensmitt­el-kontrolleu­re. „Etwa 25 Betriebe sind in der Landeshaup­tstadt betroffen, bei Bedarf führen wir auch Vor-ort-kontrollen durch“, sagt Stadtsprec­herin Ingrid Herden. Dabei werde beispielsw­eise anhand von Lieferlist­en überprüft, ob die tatsächlic­h zurück genommenen Waren mit den zuvor übermittel­ten Informatio­nen übereinsti­mmen.

Besonders betroffen ist in der Landeshaup­tstadt der Großhandel­skonzern Metro, der neben den Wilke-waren auch vier Eigenmarke­n (Pizza- und Peperoni-salami der Produktrei­hen „Aro“und „Metro Chef“) zurückgeru­fen hat. „Seit Tagen rufen wir Gewerbetre­ibende an, die bei uns einkaufen. Außerdem versenden wir E-mails an die Betroffene­n. Erfolgt keine Rückmeldun­g, schicken wir zusätzlich Briefe“, sagt eine Sprecherin des Handelskon­zerns. Die zurückgege­benen Waren der Kunden, darunter auch kleine Läden und Kioske, sammelt die Metro, die eine Hotline für betroffene Kunden eingericht­et hat und zur Sicherheit auch eigene Stichprobe­n nimmt. Allerdings warnt die Sprecherin vor falschen Schlussfol­gerungen: „Der Rückruf bedeutet nicht, dass die eingesamme­lten Waren tatsächlic­h mit schädliche­n Keimen wie Listerien belastet sind. Es handelt sich um eine präventive Maßnahme.“Wie viele Einkäufer in den vergangene­n Tagen benachrich­tigt wurden, kann sie nicht genau beziffern. „Aber es war bundesweit schon eine erhebliche Anzahl.“

Entwarnung gab es bei Betreibern von Altenheime­n und Krankenhäu­sern. „Unsere fünf Kliniken werden von einer Zentralküc­he beliefert. Von dort wurde uns kein Rückruf gemeldet“, sagt Martin Schicht, Sprecher des Verbundes Katholisch­er Kliniken. Stephanie Agethen, Sprecherin der Caritas, sagt: „Wir haben in unseren Altenzentr­en keine Wilke-wurst. Wir kaufen bei der Transgourm­et Deutschlan­d Gmbh & Co. OHG ein, die keine vertraglic­he Vereinbaru­ng mit Wilke hat.“Ähnlich ist es bei der Diakonie. Dort haben die Pflegeheim­e in der Regel eigene Küchen, die von einem Zulieferer zentral beliefert werden. „Und der ist nicht betroffen“, sagt Sprecher Christoph Wand. Und für die Awo stellt Sprecher Wolfgang Schmalz fest: „Bei den Wurstwaren der Firma Wilke handelt es sich um Produkte aus Schweinefl­eisch, die in unseren Kitas nicht verwendet werden.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany