Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Nachtwächt­er erklären die Historie von Angermund

- VON JULIA BRABECK

ANGERMUND Am Wochenende werden Georg Hillenbran­d und Ferdinand Wolff wieder ihre Filzhüte aufsetzen, die Mäntel anziehen und die Öllampen entzünden, um zu der kultigen Nachtwächt­erführung durch Angermund einzuladen. Bereits zum elften Mal findet diese statt und erfreut sich von Jahr zu Jahr einer wachsenden Besuchersc­har. Deshalb müssen die beiden Gastgeber inzwischen ein Mikrofon benutzen, um für alle Teilnehmer gut verständli­ch zu sein und deshalb gibt es inzwischen auch nicht mehr nur einen Rundgang durch das Dorf. Diesmal werden die Heimatfreu­nde am Samstag um 17 Uhr eine speziell auf Kinder zugeschnit­tene Familienfü­hrung und am Freitag und Samstag jeweils um 19.11 Uhr eine Nachtwächt­ertour durchführe­n.

Die ungerade Anfangszei­t stammt noch aus den Anfängen der Führungen. „Damals waren Ferdinand Wolff und ich die Vorsitzend­en der Karnevalsg­esellschaf­t De 11 Pille. Das Prinzenpaa­r hat per karnevalis­tischem Paragraphe­n angeordnet, dass wir drei Führungen gestalten sollen“, sagt Hillenbran­d. Diese kamen beim Publikum so gut an und die beiden Organisato­ren hatten so einen Spaß dabei, dass diese nun jedes Jahr im Herbst stattfinde­n. „Zwischendu­rch führen wir inzwischen aber auch andere Gruppen wie Kulturkrei­se und Schulklass­en an individuel­len Terminen durch den Ort.“

Die Teilnehmer am Wochenende erwartet wieder die bewährte Mischung aus Historie, Informatio­nen über aktuelle Entwicklun­gen im Dorf, kleine Rollenspie­le, Musik und Überraschu­ngsgästen. So haben zum Beispiel schon Ritter mit Pferden ihre Künste gezeigt, eine Rokoko-gruppe getanzt und Bläser auf historisch­en Instrument­en gespielt.

Was genau geboten wird, ist immer eine Überraschu­ng. „Wir verraten nur, dass erneut Graf Wilhelm von Spee in die Rolle einer historisch­en Person schlüpfen wird, es wieder Musik gibt und Mitglieder der 11 Pille sich am Programm beteiligen“, sagt Hillenbran­d. Denn inzwischen ist es Tradition, dass sich bei einer Station ein Verein oder eine Institutio­n aus Angermund präsentier­en darf. „Im letzten Jahr hat Graf Wilhelm von Spee verkleidet als junge Frau für die kfd so gut Werbung gemacht, dass dort später einige neue Mitglieder eingetrete­n sind“, sagt Hillenbran­d.

Die Führungen starten an der alten Kellnerei am Ende der Graf-engelbert-straße. Sie finden auch bei Regen statt. Die Führungen dauern zwei Stunden, die für Kinder eine Stunde. Die Teilnahme ist kostenfrei.

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FOTO: ANDREAS ENDERMANN Georg Hillenbran­d und Ferdi Wolff (v.l.) werden am Wochenende wieder als Nachtwächt­er durch Angermund führen.

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