Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Kalenderblatt
9. Oktober 1913 Feuer auf der „Volturno“
Die meisten Passagiere der „Volturno“waren Auswanderer, die in den Vereinigten Staaten von Amerika auf eine bessere Zukunft hofften. An Bord des Schiffes befanden sich 564 Gäste und 93 Besatzungsmitglieder, kommandiert wurde es von dem 36-jährigen Kapitän James Daniel Inch. Am frühen Morgen des 9. Oktober 1913 brach ein Feuer aus. Vermutlich hatte ein Passagier eine brennende Zigarette weggeworfen. Der Brand geriet außer Kontrolle und verursachte mehrere Explosionen. Um 8 Uhr am Morgen ließ der Kapitän „SOS“funken. Elf Schiffe kamen innerhalb von 24 Stunden am Ort der Havarie an. Doch die Rettung war schwierig. Rettungsboote verunglückten in den hohen Wellen, kaum waren sie von der „Volturno“herabgelassen. Auch die Beiboote der anderen Schiffe konnten den brennenden Dampfer nicht erreichen. Die Seeleute begannen eine beispiellose Aktion: Sie ließen sich unter Einsatz ihres Lebens an Seilen in die Wellen hinab, um die Menschen direkt aus dem Wasser zu ziehen. Bis zu 50 Stunden waren die Seemänner im Einsatz. Besonders bemerkenswert: Die Retter kamen aus Deutschland, Russland, den USA, Frankreich und Großbritannien. Nur ein Jahr vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs arbeiteten die Besatzungen zusammen, um Menschenleben zu retten. Mit Erfolg:
Trotz der schwierigen Bedingungen konnten 521 Personen gerettet werden, 136 verloren ihr Leben beim Untergang der „Volturno“.