Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Hitze schädigt Parkbäume von Schloss Benrath und Dyck
DÜSSELDORF (rö) Jens Spanjer, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur, schlägt Alarm. Und nicht nur er. In Deutschland sind wegen des Klimawandels die kulturhistorischen Gärten von Schlössern, Burgen und Klöster gefährdet. Im Verein Schlösser und Gärten Deutschland sind 340 der größten Anlagen zusammengeschlosssen. Jedes Jahr strömen 18 Millionen Besucher vorbei an Beeten und durch Parkanlagen. Doch wie lange noch?
Die Experten, neben Spanjer der Wissenschaftliche Stiftungsvorstand von Schloss und Park Benrath, Stefan Schweizer, und Michael Hörrmanns, der dem Verein Schlösser und Gärten vorsteht, befürchten einen massiven Verlust an Bäumen. „Der Klimawandel bedroht das Erbe der Gartenkultur in Deutschland“, sagen sie unisono.
Alleine in der Parkanlage von Schloss Dyck mussten nach dem heißen und trockenen Sommer 2018 bereits 60 uralte Bäume gefällt werden, weitere 200 bis 300 werden die Hitze aus den beiden vergangenen Sommern nicht überleben. Der Benrather Schlosspark hat in den vergangenen sieben Jahren etwa ein Sechstel seines Bestandes eingebüßt. Durch den durch Hitze und zu wenig Wasser verursachten Stress sind die Bäume anfälliger für Schädlinge wie Pilze.
Michael Hörrmann ist jedoch der Überzeugung, dass eine Rettung der Anlagen noch möglich ist. Doch dafür müssten jetzt alle an einem Strang ziehen, forderte er am Dienstag im Benrather Schloss: „Jeder für sich alleine wird das nicht schaffen.“Durch den Klimawandel entstünden in den historischen Gärten Schäden, die einen massiven Verlust am kulturellen Erbe befürchten ließen. Die Experten wünschen sich verschiedene Maßnahmen: zusätzliche Pflege, verstärkte anlagengenetische Forschung und die Entwicklung neuer Methoden zum Erhalt und zur Betreuung der Anlagen. So ließe sich noch gegensteuern.