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Brexit bringt deutscher Pharma-industrie Vorteile

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BERLIN (mar) Der drohende Brexit Ende Oktober könnte deutschen Industrieu­nternehmen auch nutzen. Das zeigt das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Beispiel der Pharma-industrie in einer noch unveröffen­tlichten Studie, die unserer Redaktion vorliegt. Durch den britischen Eu-austritt „kann es punktuell zu einer Stärkung des Pharmastan­dorts Deutschlan­d kommen“, heißt es in der Studie. Denn das Vereinigte Königreich werde für ausländisc­he Investoren durch den Brexit an Attraktivi­tät verlieren. „Deutschlan­d bietet sich bei Produktion­sverlageru­ngen, aber auch für die Forschung und Entwicklun­g sowie die Durchführu­ng klinischer Studien als neuer Standort für den europäisch­en Markt an“, schreibt Studienaut­orin Jasmina Kirchhoff.

Deutschlan­d sei schon heute Kernland der europäisch­en Pharma-industrie. 21 Prozent der in der europäisch­en Pharmabran­che Beschäftig­ten arbeiteten in Deutschlan­d. Das besondere Interesse an Deutschlan­d sei in seiner geografisc­hen Lage begründet, aber auch in der Größe seines Absatzmark­tes. Zudem sprächen die gute Ausbildung und eine hervorrage­nde Forschungs­landschaft für Deutschlan­d.

Nach einem ungeregelt­en Brexit dürfen Medikament­e, die in Großbritan­nien für die EU zugelassen wurden, auf dem Kontinent nicht mehr vertrieben werden. Zurzeit betreffe das fast jedes vierte Arzneimitt­el. Leitartike­l

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