Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Parkplätze am Hospiz sollen wegfallen
Die Stadt will ab 2023 die Torfbruchstraße in Gerresheim grundsanieren. Bereits im nächsten Jahr soll jedoch ein provisorischer Radweg kommen. Dafür könnten 25 Parkplätze wegfallen – ausgerechnet am Kinderhospiz.
GERRESHEIM Die Torfbruchstraße entspricht insbesondere zwischen Sulzbach- und Dreherstraße nicht mehr modernen Standards – auf der Nordseite gibt es weder Rad- noch Gehweg, auf der Südseite dagegen teilweise große Freiflächen, die als Parkplätze genutzt werden. In der Bezirksvertretung 7 stellte Ingo Pähler, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, die längst überfällige Ausbauplanung mit durchgehenden Geh- und Radwegen sowie einer Optimierung der Kreuzung Torfbruch-/ Dreherstraße vor. Ende 2022 soll die Planung festgezurrt sein. Kommt der Finanzierungsbeschluss durch, soll der Startschuss Ende 2023 erfolgen, eine Fertigstellung wäre dann für 2025 geplant. „Das sind realistische Größenordnungen“, so Pähler.
Es dauert also noch, bis wirklich etwas passiert. So lange will die Stadt aber mit einem Radweg nicht warten und im nächsten Jahr zumindest schon mal ein Provisorium einrichten. Wie Verkehrsplaner Bodo Meinhardt erklärte, soll ein Radstreifen auf den Asphalt markiert werden. Problem: In Höhe der Kleingartenanlage würde dann der Platz für das Schrägparken fehlen, es soll nur noch Längsparken erlaubt sein, 25 Stellplätze würden so wegfallen. Allerdings seien davon nicht allein die Kleingärtner betroffen, auch Angehörige und Personal des Kinderhospizes direkt gegenüber nutzen die Parkplätze gerne, denn groß sind die Alternativen nicht. 44 sind es jetzt, nach der Umstrukturierung wären es nur 19. Wie Meinhardt einschränkte, sei die Planung noch ganz frisch und entspreche im jetzigen Stadium eher einer Ideenskizze, „allerdings gibt es derartige Konflikte natürlich immer, wenn ein neuer Radweg angelegt wird. Und wir können froh sein, dass er in diesem Fall nur an der einen Stelle auftritt“.
Dass die Torfbruchstraße schon so früh einen Radweg bekommen soll, wurde von den Bezirkspolitikern begrüßt. Der Wegfall der Parkplätze ausgerechnet am Kinderhospiz Regenbogenland und an den Kleingärten wurde dagegen vielfach als problematisch angesehen. Elke Fobbe (SPD) sah das nicht so: „Die Eltern sind gesund, die können auch ein paar Schritte gehen. Parkplätze muss es im Umfeld geben, aber nicht unbedingt direkt vor der Haustür.“Dennoch versprach Ingo Pähler auf Anregung von Hanno Bremer (CDU), noch einmal das Gespräch mit den Verantwortlichen im Kinderhospiz zu suchen. „Vielleicht könnte man eine Bewirtschaftung der Parkplätze in Erwägung ziehen“, so Pähler.
Auch bei anderen Punkten signalisierte Meinhardt Entgegenkommen: Die von der CDU gewünschte Bedarfsampel in Höhe der Josef-neuberger-straße (Schulwegsicherung, Übergang zur Bushaltestelle) soll wohl kommen, „nicht zuletzt wegen Cosmo Sport, das stark frequentiert ist“. Ob die Ecke Sulzbachstraße ebenfalls eine bekommt, ließ er offen, dort muss der Bus oft lange warten, da er wegen seines Radius’ beim Abbiegen gezwungen ist, in den Gegenverkehr auszuweichen. An der Sulzbachstraße ist jedenfalls Schluss mit dem Radweg, auf dem Pöhlenweg fehle dafür einfach der Platz. „Radfahrer können dann in die Sulzbachstraße einbiegen und entlang der Bahnlinie bis zum Staufenplatz fahren“, schlug Meinhardt vor. An dem Teilstück der Torfbruchstraße zwischen Bauhaus und Dreherstraße soll später noch Hand angelegt werden. Meinhardt: „Da waren uns bisher wegen Bautätigkeiten die Hände gebunden.“