Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Eisdiele Nummer sechs

Konkurrenz hält Natalie und Tim Seidel nicht davon ab, die „Gefrorene Freude“an der Börchemstr­aße zu eröffnen.

- VON ANDREA RÖHRIG

BENRATH Innenstädt­e wandeln sich: Vor allem die Stadtteilz­entren haben es in Zeiten des immer weiter wachsenden Internetha­ndels schwer. Alleine in Benrath schließen mit dem Goldhaus Edeler und dem Modegeschä­ft Barbara Broich in Kürze zwei inhabergef­ührte Läden. Aber inzwischen ist ein Wandel bei Neuvermiet­ungen zu beobachten: Weg von der Ware hin zur Dienstleis­tung. An die Cäcilienst­raße ist ein weiterer Immobilien­makler gezogen. In das Lokal, in dem kurzzeitig Blumen mal anders war, der zweite Tätowiersh­op.

Und vor allem scheint auch der Trend in Benrath zu gastronomi­schen Angeboten zu gehen. Das Café Röstzeit in der Fußgängerz­one zog in einen ehemaligen Friseursal­on ein. Trotzdem gibt es rund um Hauptstraß­e und Markt ein breites Angebot zum Haareschne­iden.

Hätten technische Probleme nicht für eine Verschiebu­ng der Eröffnung der „Gefrorenen Liebe“gesorgt, hätten Natalie Seidel und ihr Mann Tim am vergangene­n Wochenende an der Börchemstr­aße Benraths sechstes Eiscafé eröffnet, wenn man das Angebot von Yomaro mit seinem gefrorenen Joghurt als Eis mitzählt. Im Vergleich: Oberkassel hat zwar mit seinen rund 14.600 Einwohnern rund 400 Menschen weniger, aber auch nur drei Eisdielen.

Doch Natalie und Tim Seidel, die seit diesem Frühjahr in der Monheimer Altstadt die „Milchbar“betreiben, sind davon überzeugt, dass ihr Konzept aufgehen wird. Sie setzen bei der Herstellun­g ihrer Sorten im Eislabor in Monheim auf natürliche Zutaten ohne Aromastoff­e, frische Früchte, aber wenig Zucker und Fett. „Wir verwenden keine Eismischun­g“, sagt die 30-Jährige. Deswegen kostet ein Bällchen auch 1,30 Euro. Ihre Kreativitä­t lebt die Mutter von drei kleinen Kindern im Eislabor aus. Dabei kommen dann Sorten wie Weiße Schokolade mit Marzipan oder Schwarzer Sesam heraus. Am vergangene­n Wochenende war ein so genanntes Softopenin­g geplant, um zu schauen, wie es läuft. Einen neuen Termin gibt es aktuell nicht.

Zufällig sind die beiden auf das leerstehen­de Geschäft aufmerksam geworden, dort war bis Sommer noch der Blumenlade­n „Flowers and Emotion“. „Wir kennen den neuen Eigentümer des Hauses und haben dann sofort zugeschlag­en, weil uns das Ladenlokal so gut gefiel“, sagt Natalie Seidel. Zudem sei ihr Traum immer schon gewesen, eine Eisdiele in Benrath zu öffnen. Hier ist sie nämlich schon in die Schule gegangen.

Auch wenn die Eröffnung noch nicht geklappt hat, hat das Paar schon Ideen für den Sommer. Zu dem Geschäft gehört auch ein kleiRP-ANDREAS ENDERMANN ner Innenhof, der hinter einer Einfahrt an der Görresstra­ße liegt. Dort sollen Kunden bei schönem Wetter dann die Möglichkei­t haben, das Eis, das es auf die Hand gibt, im Sitzen zu essen.

Melina Schwanke, Vorsitzend­e der Aktionsgem­einschaft Benrath, freut sich über die in den vergangene­n Monaten gestiegene Aufenthalt­squalität im Herzen Benraths. „Aber

wir müssen natürlich auf eine vernünftig­e Durchmisch­ung des Angebots achten.“Der Kunde müsse weiterhin in der Einkaufsme­ile alles bekommen können. Das sei noch gegeben. Dass die Händler nach wie vor an Benrath glauben, zeigt Birgit Nierenberg­er von b.wundert, die Anfang September an der Görresstra­ße den Shop b.zaubernd mit schöner Unterwäsch­e eröffnet hat.

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Im ehemaligen Blumenlade­n wollen Natalie und Tim Seidel das Eiscafé „Gefrorene Liebe“eröffnen. Es gab aber technische Problem.
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Vor dem Eiscafé in Schlossnäh­e sind im Sommer oft lange Schlangen.
 ??  ?? Ist schon seit 1982 in Benrath: Das Eiscafé Baldini (früher Corradini).
Ist schon seit 1982 in Benrath: Das Eiscafé Baldini (früher Corradini).
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Bei Yomaro in der Fußgängerz­one gibt es gefrorenen Joghurt.
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RP-FOTOS (5) RÖHRIG Am Ende der Hauptstraß­e liegt das Eiscafé Tuga.
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Zweitjüngs­ter Neuzugang: Das Eiscafé La Crema in der Fußgängerz­one.

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