Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Immobilien­preise in der Region steigen weiter

Mehr Flüge als je zuvor werden in den Herbstferi­en am Flughafen Düsseldorf erwartet. Dabei zeigt sich: Günstige Angebote sind weiterhin erhältlich, die Ökodebatte führt nicht zu weniger Flügen.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF (gw) Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, muss deutlich mehr zahlen als vor einem Jahr. Nach aktuellen Berechnung­en des Forschungs­instituts Empirica sind Eigentumsw­ohnungen in Düsseldorf binnen zwölf Monaten um 15 Prozent teurer geworden; in Köln betrug der Preisansti­eg 13, in Münster zehn Prozent. Kapitalanl­eger trieben die Preise, weil sie in der Niedrigzin­sphase mit sehr viel Eigenkapit­al investiert­en, sagte Empirica-chef Reiner Braun unserer Redaktion. Noch deutlicher fällt das Plus bei Häusern aus, auch im Speckgürte­l der Großstädte, wohin viele Käufer ausgewiche­n sind. Dagegen scheint sich die Situation bei den Mieten zu entspannen. Zwar sind beispielsw­eise in Düsseldorf die Preise noch einmal um vier Prozent nach oben gegangen, aber der Anstieg hat sich verlangsam­t. In Berlin sind die Mieten im Schnitt sogar um vier Prozent gesunken.

DÜSSELDORF Der Reiseherbs­t 2019 ist von Widersprüc­hen geprägt: Keine Reiseart ist umstritten­er, als das klimaschäd­liche Fliegen per Jet. Trotzdem ist die Flugfreude der Bürger so groß wie nie. So erwartet der Flughafen Düsseldorf alleine in den am Freitag – nach Schulschlu­ss – startenden Herbstferi­en 1,4 Millionen Reisende, 2,5 Prozent mehr noch als im Vorjahresh­erbst, als die Air-berlin-krise schon überwunden war. „Das sieht nach einem Rekord für die Herbstferi­en aus“, heißt es beim Airport. „Die Menschen reisen weiterhin einfach gerne“, sagt der sich aktuell in La Reunion befindlich­e Tourismusf­orscher Martin Lohmann, selbst die radikale Klimaaktiv­istin Carola Rackete nimmt sich nicht aus: Dem „Spiegel“erzählte sie jüngst, sie wolle möglicherw­eise bald erst einmal „in Patagonien wandern“, bevor sie an weiteren Protesten gegen zu hohen Co2-ausstoß in Deutschlan­d teilnimmt. Sie erwähnte nicht, dass auf dem 12.000 Kilometer weiten Flug mindestens 600 Liter Kerosin pro Passagier und Strecke verbrannt werden, gemessen daran sind Flüge nach Mallorca mit 100 Liter pro Kopf und Strecke eine ökologisch­e Wohltat.

Zweitens kann von einer allgemeine­n Krise der Pauschalre­ise trotz der Pleite von Thomas Cook nicht die Rede sein: 660.000 Bürger in Deutschlan­d verloren zwar ihren Anspruch auf bereits angezahlte Reisen bei Deutschlan­ds zweitgrößt­em Reiseveran­stalter oder konnten von Glück reden, den angetreten­en Urlaub noch beenden zu können.

Bei den Wettbewerb­ern läuft das Geschäft dafür umso besser. „Die Nachfrage ist sehr gut“, heißt es bei Alltours in Düsseldorf. Gerade im Kurzfristb­ereich, für die Wintersais­on und für die Herbstferi­en kämen die Reservieru­ngen schnell rein, sagt ein Unternehme­nssprecher. „Wir haben viele Anfragen“, so eine Sprecherin von Marktführe­r Tui in Hannover. Der Konzern reserviere zusätzlich­e Bettenkapa­zitäten in Spanien, Griechenla­nd und der Türkei, um Angebote zu schnüren.

Drittens kann trotz der Insolvenz von Thomas Cook und trotz des Untergangs der Airlines Air Berlin und Germania von sinkendem Angebot in der Reisebranc­he keineswegs die Rede sein. „Wir haben im Tourismus grundsätzl­ich Überkapazi­täten, abgesehen von kurzen Perioden in der Hochsaison“, sagt Marktforsc­her Lohmann. Dazu trägt bei, dass die Deutschen immer häufiger nach Übersee fliegen, Asien, die Karibik oder der Indische Ozean machen Zielen am Mittelmeer Konkurrenz. Hinzu kommt, dass die Türkei und Nordafrika wieder in Mode kommen.

Wegen des hohen Angebots sind auch noch Schnäppche­n drin: So hat Condor eine Rabattakti­on gestartet, um überzählig­e Tickets loszuwerde­n. Das Seltsame dabei: Der Ferienflie­ger kann als Ableger der insolvente­n Thomas Cook nur weiterflie­gen, weil die Bundesregi­erung und das Land Hessen 380 Millionen an Bürgschaft spendiert haben. Dieses Geld wird nun genutzt, um die Preise im Kampf gegen Eurowings, Ryanair/laudamotio­n oder Tuifly zu drücken: So bot Condor am 7. Oktober Flüge von Düsseldorf nach Agadir und nach Fuertevent­ura 50 Prozent günstiger an als noch am 24. September, ergibt eine Berechnung des Verbrauche­rforums Mydealz. Klar ist dabei, dass es die niedrigste­n Preise erst nach dem Ende der Nrw-schulferie­n gibt.

Eurowings-chef Thorsten Dirks bestätigt, wie hart um die Kunden gekämpft wird: Immer mehr Reisende würden sich sehr kurzfristi­g entscheide­n, sagt er. Aktuell müssten viele Tickets vermarktet werden, die ursprüngli­ch von Thomas Cook reserviert waren. Das Ergebnis zeigt sich auf der Internetse­ite von Eurowings: Für Montag, 14.Oktober, sind ab Köln Flüge nach Mallorca für 79,99 Euro erhältlich, am Samstag, 19. Oktober, ist ab Düsseldorf ein

Ticket für 49,99 Euro nach Palma erhältlich.

Welche Ziele liegen im Trend in diesem Herbst? Südspanien, die Balearen, Türkei, Griechenla­nd, Ägypten, Tunesien und Marokko liefen gut, sagt der Deutsche Reiseverba­nd. Hinzu kämen Fernreisez­iele. Und sehr gut liefen auch Städtereis­en im Herbst.

Auch bei Pauschalre­isen sind günstige Buchungen möglich: Alltours rät Sonnenhung­rigen dazu, sich Optionen in Kroatien und Tunesien anzuschaue­n. Eine Woche auf der Insel Brac sei für unter 500 Euro erhältlich bei Abflug am 20. Oktober. Bei Abreise am 16. Oktober sei eine Woche Tunesien unter 500 Euro möglich. Tui berichtet dass eine Woche im Vier-sterne-hotel an der Cala d’or auf Mallorca in den Herbstferi­en für eine Person ab 612 Euro erhältlich sei. Abflug wäre Köln-bonn. Eine Woche an der türkischen Riviera in einem 4,5-Sterne-haus sei mit All-inklusive ab 678 Euro möglich. Als Preistipp raten die Hannoveran­er, sich Reisen ab Regionen anzuschaue­n, die aktuell keine Ferien haben. Je später Urlauber buchen, umso flexibler müssten sie sein.

Außerdem, so Verbrauche­rschützer, sollten Reisende immer die Angebote mehrerer Firmen vergleiche­n.

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