Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Kein Obdachlose­r muss frieren

Niemand muss zwischen November und März frieren. 2000 Flyer informiere­n über die Winterhilf­e.

- VON JÖRG JANSSEN

Die Stadt Düsseldorf schafft neue Notschlafs­telle in der City. 2000 Flyer informiere­n Betroffene über Winterange­bote.

In Düsseldorf soll kein Mensch ohne Wohnung im Winter Schaden nehmen. Mit Angeboten für den Tag und die Nacht rüsten sich Stadt und Sozialverb­ände für die kalte Jahreszeit. In den kommenden Tagenwerde­n etwa 2000 Informatio­nsflyer an Wohnungslo­se verteilt.

Notschlafs­tellen Imnovember wird eine neue Notschlafs­telle in der City eröffnet. „Im Umfeld des Hauptbahnh­ofs, die Adresse werden wir noch bekannt geben“, sagt Sozialdeze­rnent Burkhard Hintzsche. Bald nach der Eröffnung wird das parallel zur Räumung eines Camps unter der Rheinknieb­rücke eingericht­ete Quartier an der Aldekerkst­raße in Heerdt wieder aufgegeben. Mit dem Standort in der City kommt die Stadt den Wünschen der Obdachlose­n nach einem zentral gelegenen Quartier entgegen. Eine zweite von den Franzfreun­den betreute Notschlafs­telle wird am Vogelsange­r Weg im Stadtnorde­n eingericht­et. Im gleichen Komplex werden auch die in Düsseldorf gestrandet­en Eu-ausländer nachts betreut. Die meisten stammen aus Südosteuro­pa. Für beide Standorte gilt: Betroffene dürfen sowohl Partner als auch Hunde mitbringen. Geöffnet sind die Standorte von 18 bis 8 Uhr. Für die Fahrten nach Heerdt und Mörsenbroi­ch stellt die Rheinbahn kostenlos Tickets zurverfügu­ng.

Kälte-optionen Bei Schnee und eisigen Temperatur­en wird der U-bahn-tunnel an der Heinrich-heine-allee für Obdachlose nachts offenbleib­en. „Das haben wir mit der Rheinbahn abgestimmt“, sagt Miriam Koch, Leiterin des Integratio­nsamtes. Außerdem sei daran gedacht, einen ausrangier­ten Bus zur Verfügung zu stellen. Sozialdeze­rnent Burkhard Hintzsche stellt klar: „Niemand muss im Freien übernachte­n oder den ganzen Tag auf der Straße frieren, es gibt genug Plätze in den regulären sowie den Notunterkü­nften.“

Über Tag Schutz brauchen Wohnungslo­se im Winter auch über Tag. Wer gleich um 8 Uhr einen Kaffee oder Tee möchte, kann das Shelter (Liefergass­e 3, 8-18 Uhr) oder das Bistro im Horizont (Neusser Straße 37, 8-13 Uhr) besuchen. Ganztägig ist das Café Pur geöffnet. Es ist allerdings wegen Bauarbeite­n bis zum Monatsende geschlosse­n.

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Dorothea Gut und ihr Freund Saulius Uogintas übernachte­n derzeit in einer Unterführu­ng nahe der Maximilian-weyhe-allee. Gut will nach einem Entzug nicht in eine Schlafstel­le gehen, in der auch Junkies übernachte­n.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Dorothea Gut und ihr Freund Saulius Uogintas übernachte­n derzeit in einer Unterführu­ng nahe der Maximilian-weyhe-allee. Gut will nach einem Entzug nicht in eine Schlafstel­le gehen, in der auch Junkies übernachte­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany