Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Attentäter druckte Waffen teils selbst
Der Polizei war der Todesschütze von Halle bisher unbekannt. Er gilt als Einzelgänger.
KARLSRUHE/HALLE (RP) Der Attentäter von Halle führte nach einem Medienbericht bei seiner Tat auch Waffen bei sich, die teilweise mit 3D-druckern hergestellt worden waren. Das Zdf-magazin „Frontal 21“berichtete am Donnerstag, Stephan B. habe die aus Kunststoff bestehenden Teile hergestellt. Zudem habe er 3D-anleitungen unter anderem für Magazine und andere Waffenteile ins Internet gestellt.
Im Zuge der Ermittlungen sei auch die Wohnung von B. durchsucht worden, sagte Generalbundesanwalt Peter Frank. Sichergestellte „Asservate“und auch die Waffen und Sprengmittel des mutmaßlichen Täters würden nun kriminaltechnisch untersucht. Daneben werde ermittelt, ob es eventuell Unterstützer, Mitwisser oder andere gebe, die ihn vielleicht angestachelt hätten. Die gesamte Kommunikation des Mannes werde nun durchleuchtet und welche Aktivitäten es im sogenannten Darknet gegeben habe.
Noch ist nicht viel Weiteres über Stephan B. bekannt. Nach Informationen des „Spiegel“war er der Polizei zuvor nicht aufgefallen. Er lebte offenbar allein mit seiner Mutter in der Gemeinde Benndorf bei Eisleben. Von Nachbarn heißt es, Stephan B. habe zurückgezogen gelebt, nie gegrüßt, in Halle studiert. Die „Bild“-zeitung zitierte den Vater mit den Worten: „Er war weder mit sich noch mit der Welt im Reinen, gab immer allen anderen die Schuld.“