Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Alles Wissenswer­te zum Ironman auf Hawaii in einer kompakten Übersicht – zuletzt war der Wettkampf in deutscher Hand.

Die Triathlon-weltmeiste­rschaft war zuletzt fest in deutscher Hand. Das Tragen von Neoprenanz­ügen ist übrigens verboten.

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KAILA-KONA (dpa) An diesem Samstag beginnt in den frühen Morgenstun­den von Kailua-kona für die weltbesten Triathlete­n über die Langdistan­z ein höchst strapaziös­er Arbeitstag. Um 6.25 Uhr (Ortszeit/18.25 Uhr MESZ) starten die Profi-männer, danach geht es mit den Profi-frauen weiter. Wissensund Bemerkensw­ertes zur Ironman-weltmeiste­rschaft auf Hawaii.

Eckdaten 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen. Rekordzeit: 7:52:39 Stunden (Patrick Lange 2018).

Vormacht Seit einschließ­lich 2014 kommt der Sieger bei den Männern aus Deutschlan­d. Zunächst holte Sebastian Kienle den Titel, 2015 und 2016 schlug Jan Frodeno zu, 2017 und im vergangene­n Jahr hieß der Sieger Patrick Lange.

Ho’o Mumuku Klingt nur putzig. Gemeint sind die böigen Winde, die den Teilnehmer­n das Radfahren besonders schwer machen. Zum einen als Gegenwind, zum anderen, wenn sie von der Seite auf die Strecke wehen. Dann kann es gefährlich werden. Höchste Radbeherrs­chung ist gefragt. Scheibenrä­der sind verboten, sie würden eine zu große Angriffsfl­äche bieten.

Exklusiv Viele wollen einmal dort starten, nicht jedem ist es vergönnt. Wer bei der WM auf Hawaii dabei sein will, muss sich qualifizie­ren. Das gilt für die Profis ebenso wie in erster Linie auch für die sogenannte­n Altersklas­senathlete­n. Früher konnten Punkte gesammelt werden, mittlerwei­le geht es nach Platzierun­gen bei den anderen Ironman-rennen weltweit. Bei den Profis muss meist der Sieg her. Die ersten drei des Vorjahres müssen einen Ironman im Wm-jahr lediglich finishen. Bei den Nicht-profis wird eine bestimmte Anzahl an Startplätz­en pro Altersklas­se bei den Ironman-rennen vergeben. Weil manchen der Trip zu teuer ist, verzichten sie und der Nächstplat­zierte bekommt die Chance.

Kosten Günstig ist eine Teilnahme an der WM nicht. Bei den Altersklas­senathlete­n wird per se eine Startgebüh­r von knapp 1000 Euro fällig. Dazu kommen Flug- und Unterkunft­skosten. Und weil das Klima auf Hawaii für den größten Teil der Starter gewöhnungs­bedürftig ist, brauchen sie mehr Zeit zur Akklimatis­ierung. Mehrere Tausend Euro kann die Quälerei im Urlaubspar­adies schon kosten. Nicht zu vergessen, dass auf dem Weg dorthin bereits einiges investiert wurde für andere Rennen, Ausrüstung und Trainingsl­ager.

Kult Sie gehören dazu wie die Bilder von den Meeresschi­ldkröten und Delfinen überall im Netz: Die Parade der Nationen und der Unterhosen-lauf. Kuchen Sie ist seit acht distanzübe­rgreifende­n Rennen ungeschlag­en, herausrage­nd auf der halben Ironman-distanz und zählt zu den deutschen Medaillen-hoffnungen im Frauen-rennen: Laura Philipp. 32 Jahre alt, kommt aus Heidelberg und hat eine Angewohnhe­it: Sie isst jeden Tag ein Stück Kuchen. Körperfett Wer sich unter den sogenannte­n Eisenmänne­rn muskelbepa­ckte Kraftpaket­e vorstellt, wird sich wundern. Ein Beispiel: Jan Frodeno wiegt laut seiner Homepage bei 1,94 Metern Körpergröß­e 76 Kilogramm. Körperfett­anteil: fünf Prozent.

Neoprenanz­ug Das Tragen von Neoprenanz­ügen ist bei dem Wettkampf verboten. Bei den Profis gilt das ab 21,9 Grad Celsius, bei den Alterklass­enstartern im Amateurber­eich ab 24,5 Grad. Die Temperatur des Pazifiks vor Kailua-kona liegt bei etwa 28 Grad. Also noch viel zu warm, um sich auf diese Weise im Wasser zu behelfen.

Eis Auf dem Rad kühlt immerhin der Fahrtwind, richtig hart wird es beim Laufen – zur Mittags- und Nachmittag­szeit, wenn die Sonne bei blauem Himmel womöglich so richtig einheizt. Über 70 Prozent Luftfeucht­igkeit, dazu über 30 Grad. Die Athleten müssen versuchen, ihre Körper bei den Extrembedi­ngungen permanent zu kühlen. Schwämme und Eiswürfel in Massen liegen dazu an Verpflegun­gsstatione­n bereit.

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FOTO: RONIT FAHL/DPA 13. Oktober: 2018, Kailua Kona, Hawaii: Patrick Lange kommt als Sieger des Ironmans ins Ziel.

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