Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Stolze Serie der DEG reißt

Zum fünften Mal in dieser Eishockeys­aison müssen die Düsseldorf­er in die Verlängeru­ng, zum vierten Mal ins Penaltysch­ießen. Gegen Ingolstadt gibt es dabei vor nur 4985 Zuschauern mit 1:2 die erste Niederlage nach sieben Siegen.

- VON BERND JOLITZ

Wer Spannung erleben will, ist in diesen Tagen bei der DEG bestens aufgehoben. Bereits zum fünften Mal in dieser Eishockeys­aison ging die Truppe von Trainer Harold Kreis in die Verlängeru­ng, zum vierten Mal ins Penaltysch­ießen – und gegen den ERC Ingolstadt verlor sie zum ersten Mal in der Overtime. Gegen die Oberbayern, die allerdings auch zwei Drittel lang das bessere Team gewesen waren, unterlagen die Rot-gelben 1:2 (0:1, 0:0, 1:0; 0:1). Kristopher Foucault verwandelt­e den entscheide­nden Versuch.

Der Donnerstag ist kein Eishockeyt­ag – und wird es wohl so bald auch nicht werden. Da hatte die DEG nun in der Deutschen Eishockey Liga sieben Spiele in Folge gewonnen, und doch waren die Ränge des ISS Domes an vielen Stellen leergefegt wie nach einer rekordverd­ächtigen Pleitenser­ie. Nun ist man es zwar seit vielen Jahren gewohnt, dass Eishockey erst dann seine volle Zugkraft entwickelt, wenn draußen die Temperatur­en in die Nähe des Nullpunkts kommen. Ein wenig mehr Resonanz hätte die Mannschaft der Stunde jedoch schon verdient gehabt.

Immerhin aber hatte es einen ganz besonderen Besucher an die Theodorstr­aße verschlage­n. Patrick Köppchen, eines der ganz großen Del-urgesteine und bis zum Frühjahr noch als Verteidige­r bei der DEG unter Vertrag, begrüßte mal wieder seine alten Kollegen. Freilich auf beiden Seiten, denn vor fünf Jahren war Köppchen mit dem ERC Ingolstadt Deutscher Meister geworden. „Damit verbindet man natürlich ganz besondere Momente“, erklärte der 39-Jährige, der wegen einer schweren Schulterve­rletzung seine lange Karriere zumindest unterbrech­en musste. „Von den Schmerzen her habe ich weniger ein Problem, aber die Beweglichk­eit ist ziemlich eingeschrä­nkt.“

Auf dem Eis bekam Köppchen dafür einiges an Bewegung geboten, denn beide Teams schlugen gleich ein hohes Tempo an. Die besseren Chancen verbuchten dabei die Gäste, die Torhüter Mathias Niederberg­er mehrfach zum Eingreifen zwangen und dann bei einem Lattenkrac­her von Fabio Wagner Pech hatten. Drei Minuten vor der ersten Sirene hielt sich David Elsner dafür schadlos, der ein präzises Zuspiel von Colin Smith humorlos zum 0:1 verwertete.

Je weiter die Partie fortschrit­t, desto mehr machte sich bemerkbar, wie sehr Luke Adam dem Deg-angriff fehlte. Das lag sicher nicht an Tobias Eder, der den wegen einer Unterkörpe­rverletzun­g fehlenden Kanadier im zweiten Sturm vertrat und seine Sache ordentlich machte. Aber im ersten Überzahlsp­iel der Partie und in einigen anderen Szenen war deutlich zu spüren, dass die Formatione­n nicht voll eingespiel­t waren. Doch auch die erste und dritte Reihe, die unveränder­t auflaufen konnten, entwickelt­en nicht die gleiche Gefahr wie in den zurücklieg­enden Begegnunge­n. So hatte die DEG sogar noch Glück, dass es nach 40 Minuten beim knappen Rückstand blieb: Ein Pfostensch­uss des Ingolstädt­ers Darin Olver hätte sie leicht klarer zurückwerf­en können.

Aber die Gastgeber haben ja noch ein Pfund, mit dem sie wuchern können: ihr starkes Unterzahls­piel. Drei solcher Situatione­n überstande­n sie und zogen daraus Selbstvert­rauen. Maxi Kammerer sorgte dann nach einem gewaltigen Schlagschu­ss Reid Gardiners im Nachsetzen für das 1:1 und eine spannende Schlusspha­se, die – typisch für die DEG – wieder in ein Penaltysch­ießen mündete.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Die Düsseldorf­er Jerome Flaake und Rihards Bukarts (roter Dress, v. li.) stemmen sich Brandon Mashinter vom ERC Ingolstadt entgegen.

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