Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Die Schmerzen und Freuden Marias

Der Düsseldorf­er Bachverein unter Thorsten Pech trat beim Ido-festival in der Rather Kirche St. Josef auf.

- VON NORBERT LAUFER

Der seit fast 150 Jahren bestehende Bachverein ist eine feste Größe in der Düsseldorf­er Chorlandsc­haft. Soeben hat er eine neue CD veröffentl­icht mit Textverton­ungen zur Mutter Gottes. In einem Konzert innerhalb des Ido-festivals in der Rather Kirche St. Josef wurde das Programm „Marienlebe­n“nun vorgestell­t.

Lateinisch­e und deutsche Textverton­ungen des „Ave Maria“(Gegrüßet seist Du, Maria) und des „Salve, Maria“(Sei gegrüßt, o Königin) umrahmten weitere Kapitel, die etwa die Schmerzen und die Freuden Marias thematisie­rten. Musikhisto­risch hatten der in knapp 30-köpfiger Besetzung angetreten­e Chor und sein Leiter, Thorsten Pech, einen Bogen von der Gregoriani­k bis ins 20. Jahrhunder­t (mit gemäßigt modernen Klängen) geschlagen.

All diese 16 Chorstücke, nämlich Motetten und Chorlieder auf alte Weisen, erfuhren durch den Bachverein eine höchst kompetente und klangvolle Darstellun­g. Durund Mollklänge, die in sich ruhten und Wärme verströmte­n, erfüllten bereits beim Einzug des Chores die Kirche, getragen von der perfekten Akustik.

Auch bekam jeder Chorsatz seinen je eigenem Charakter zwischen Tragik und Lebensfreu­de. Insgesamt trug zwar alles den Geist und Klang der Romantik; das ließ das Programm aber um so geschlosse­ner wirken. Thorsten Pech leitete mit klaren, suggestive­n Gesten, die den Chor bis zum letzten Ton sicher führten und unterstütz­ten.

Drei Pausen waren für die Sängerinne­n und Sänger vorgesehen, als Odilo Klasen, zu dessen Tätigkeits­bereich auch die Kirche St. Josef gehört, Orgelmusik zum Marien-thema von Johann Sebastian Bach und französisc­hen Romantiker­n spielte. Opulent hatte er ein Stück von Eugène Gigout registrier­t; mit klarer Zeichnung erklang die Bach-kompositio­n.

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