Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Mehr als zehn Jahre geschlafen
Wassertaxis
Ihr Kommentar ist völlig richtig – mindestens zehn Jahre wurde allseits in NRW tief geschlafen. Überall in Europa hingegen gibt es Beispiele für gelungene Stadt- und Verkehrsplanung, die man sich abschauen könnte, wenn man hinschauen wollte. Wir kommen gerade zurück aus Kopenhagen, eine Stadt mit etwa so viel Einwohnern wie Düsseldorf. Dort gibt es nicht nur ein gut funktionierendes U-bahnsystem (selbstfahrend!), vom Flughafen erreicht man das Stadtzentrum im 10-Minuten-takt in weniger als einer Viertelstunde bei doppelt so großer Distanz wie in Düsseldorf. Es gibt auch effiziente Wasserbusse. Allerdings verbinden die nicht so riesige Distanzen, wie sie jetzt im Rheinland diskutiert werden, sondern vor allem das Stadtgebiet. Ich fürchte nun, dass bei der Diskussion über Wasserbusse von Duisburg bis Köln mit so vielen Teilnehmern alles wieder so verkompliziert wird, dass am Ende wieder mal nichts dabei herauskommt. Vor allem, wenn man dann noch Elektroantriebe verlangt, die bei der Strömung des Rheins untauglich wären oder noch entwickelt werden müssten. Warum kann Düsseldorf nicht vorangehen und eine Verbindung von Neuss-hafen, Düsseldorf-hafen, Tonhallenufer, Messe und Meerbusch anbieten – evtl. noch bis Krefeld? Schnelle Dieselkatamarane wären einfach zu beschaffen, die Steiger am Flussufer existieren bereits oder wären einfach zu legen. Die Rheinschleifen wären auf dieser Strecke nicht so groß, so dass eine gewisse Wirtschaftlichkeit gegeben wäre.
Nach Duisburg oder Leverkusen sind Bahnverbindungen sowieso schneller und billiger. Es wäre sehr gut, wenn Sie und Ihre Kollegen bei diesem Thema nachfassen und dranbleiben würden, damit es nicht wieder einschläft.