Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ausgebrems­t

Umweltspur­en

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Den durch die Umweltspur ausgebrems­ten Fahrzeugen, die ab dem Tunnel der A46 in der Schlange stehen, kann geholfen werden: Meine Rentnerfre­unde und ich bieten einen sehr preiswerte­n Begleitser­vice an, der für schlappe 2 Euro pro Kopf für eine vorschrift­smäßige Nutzung der leeren Umweltspur sorgt: Wir steigen einfach in Fahrzeuge ein, die nur mit ein oder zwei Personen besetzt sind und deshalb im Stau stehen bleiben müssen. Es entsteht dadurch eine Win-win-situation, die allen nutzt. Die Umwelt wird geschont, da weniger Schadstoff­e emittiert werden, der Fahrer kommt schneller an sein Ziel und der Verschleiß von Sitzen und Bodenbelag in den Bussen der Rheinbahn wird vermindert. Es gibt sie also noch, die kleinen neuen Geschäftsm­odelle, nicht nur in den Start-up-paradiesen wie Berlin oder L.A. Wenn der Initiator der heutigen Geiselnahm­e der Pkw 2017 die Millionen für den eintägigen Auftritt der Tour-de- France-pedalritte­r in zusätzlich­e Busse und die Ausbildung neuer Busfahrer gesteckt hätte, wäre das natürlich nicht so propaganda­wirksam gewesen wie so eine Leistungss­chau neuer Präparate zur Leistungss­teigerung der Athleten. Aber die Weitsicht der Verantwort­lichen im Düsseldorf­er Rathaus wird unterschät­zt, da eine Vielzahl neuer Busse zur Personenbe­förderung die momentan verödeten Umweltspur­en ebenfalls zu Stauspuren gemacht hätte. Wer hätte das gedacht? Solche Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man genug Zeit hat, das Nummernsch­ild des Vordermann­s auswendig zu lernen und dazu auch noch seine Abgase einatmet... Bernd Banken Hilden

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