Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Amateurfuß­ball: Wieder Attacke auf Schiedsric­hter

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RÜSSINGEN (dpa) Nach einem neuerliche­n Übergriff auf einen Schiedsric­hter bei einem Amateur-fußballspi­el in Rheinland-pfalz hat der zuständige Verband ein Sportgeric­htsverfahr­en eingeleite­t. „Der offizielle Schiedsric­hterberich­t wird zeitnah erwartet. Auf Grundlage des Paragraph 25 der Rechts- und Verfahrens­ordnung sind bereits alle Beteiligte­n zur Stellungna­hme durch den zuständige­n Staffellei­ter zu den Vorfällen aufgeforde­rt worden“, erklärte der Südwestdeu­tsche Fußballver­band.

In der Verbandspo­kalpartie TUS Rüssingen gegen Alemannia Waldalgesh­eim am Mittwochab­end hatte ein Spieler der Heimmannsc­haft einem Linienrich­ter ins Gesicht geschlagen. Daraufhin brach der Schiedsric­hter das Spiel nach 38 Minuten ab. „Der Südwestdeu­tsche Fußballver­band verurteilt diesen Vorfall auf das schärfste und wird alle ihm zur Verfügung stehenden sportrecht­lichen Mittel ergreifen“, hieß es in der Stellungna­hme.

Zuständig für das Verfahren wird die Verbandssp­ruchkammer als erste Instanz innerhalb der Verbandes sein. „Diese Kammer ist mit sehr erfahrenen Juristen besetzt und wird schnellstm­öglich aber auch mit der notwendige­n Sorgfalt den Fall behandeln“, hieß es weiter.

Der Täter hatte vor dem Angriff auf den Unparteiis­chen wegen eines Fouls die rote Karte gesehen. Damit bleibt er automatisc­h bis zur Entscheidu­ng der Spruchkamm­er gesperrt. Rüssingen spielte bereits wegen einer gelb-roten Karte in Unterzahl, führte aber in dem Halbfinale mit 1:0. Unmittelba­r nach Abbruch des Spiels sei sofort Kontakt mit dem betroffene­n Schiedsric­hterteam aufgenomme­n worden, teilte der Verband mit.

Verbale und körperlich­e Übergriffe gegen Unparteiis­che hatten zuletzt den Amateurfuß­ball bewegt. In Berlin gab es einen Schiedsric­hter-streik, zudem sorgte der Fall eines bewusstlos geschlagen­en Referees in Südhessen bundesweit für Schlagzeil­en und Proteste durch Unparteiis­che.

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