Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

CDU fürchtet Verschiebu­ng der Umweltspur-anträge im Rat

Union und FDP fordern ein Ende des Verkehrsve­rsuchs. Die Anträge stehen bei der nächsten Ratssitzun­g aber erst spät auf der Tagesordnu­ng.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Am Donnerstag (28. November) findet die nächste Ratssitzun­g statt. Auf der Tagesordnu­ng stehen unter anderem Berichte aus den Kleinen Kommission­en Smart City und Schauspiel­haus sowie die Gebührenka­lkulatione­n Abfall und Straßenrei­nigung für 2020, teilte der Pressedien­st der Stadt mit. Über die jeweiligen Anträge der CDU und FDP, den Verkehrsve­rsuch mit den Umweltspur­en sofort abzubreche­n, steht in der Einladung nichts und auf der Tagesordnu­ng muss auch lange nach den Anträgen gesucht werden. Ganz Düsseldorf diskutiert über die Umweltspur­en, doch im Rat sollen sie erst unter den Punkten 50.7 und 50.10 behandelt werden.

Dass Anträge weit unten auf der Tagesordnu­ng stehen, ist üblich. Wegen der Brisanz wäre es aber unglücklic­h, wenn die Umweltspur­en aus Zeitgründe­n gar nicht zum Thema werden würden. Für eine Abstimmung müsste Punkt 50.7 vor 20 Uhr im öffentlich­en Teil an der Reihe sein, ansonsten wird er geschoben. „Wahrschein­lich möchte der

Oberbürger­meister gar nicht, dass über die Umweltspur­en abgestimmt wird“, sagt Andreas Hartnigk. Sollte es zu einer Abstimmung kommen, dann vermutet der Cdu-ratsherr, dass von den kleineren Parteien der Antrag einer geheimen Wahl beantragt wird. Düsseldorf­s CDUChef Thomas Jarzombek hatte bereits am Mittwoch auf dem Kreisparte­itag der Union die Befürchtun­g, dass eine Verschiebu­ng möglich sein könnte. Zu seinen Parteifreu­nden sagte er, dass es dann von OB Thomas Geisel (SPD) feige, undemokrat­isch und kleinkarie­rt sei, die Anträge nicht zur Abstimmung zu stellen.

Die Umweltspur­en waren das bestimmend­e Thema auf dem Cdu-kreisparte­itag. Jarzombek konnte die „Düsseldorf first“-strategie des OBS nicht nachvollzi­ehen, wenn Pendlern „das Leben zur Hölle gemacht“wird. Die Menschen von außerhalb seien es, die die Stadt am Leben halten. Auch das von Geisel befürworte­te 365-Euro-ticket kritisiert­e der CDU-CHEF: „Es fahren nicht mehr Leute mit der Bahn, wenn sie billiger, sondern wenn sie besser wird.“Und Hartnigk hoffte, dass sich bei der Rheinbahn „der

Aufsichtsr­atsvorsitz­ende aus dem operativen Geschäft heraushält“– der nächste Seitenhieb Richtung Geisel. Auch Nrw-finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er griff zum Mikrofon, sagte, dass Luftreinhe­it wichtig sei, aber künstlich erzeugte Staus der Umwelt nicht helfen. Düsseldorf habe ein intelligen­tes Verkehrsma­nagement verdient.

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RP-FOTO: BRETZ Der Düsseldorf­er CDU-CHEF Thomas Jarzombek

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