Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

In Golzheim entsteht ein neues Quartier

Westlich des Kennedydam­ms sind mehrere neue Hochhäuser geplant. Die Stadt sieht diese Veränderun­gen als Chance, dem Viertel ein neues Gesicht zu verleihen. Bürger konnten jetzt bei einem Workshop Einfluss nehmen.

- VON MARC INGEL

GOLZHEIM In diesem Quartier dominiert das Dreieck. Das Plangebiet zwischen Kennedydam­m, Kaiserswer­ther und Uerdinger Straße hat diese geometrisc­he Form, und auch die einzelnen Grundstück­e scheinen irgendwie immer dreieckig zu sein, sagen zumindest die Architekte­n der vier geplanten Neubauten über die besonderen Anforderun­gen. Westlich des Kennedydam­ms tut sich aktuell eine Menge. Um die Bürger dabei mitzunehme­n, gab es jetzt einen Workshop, in dem es nicht nur um die Bauvorhabe­n, sondern auch um die Weiterentw­icklung des gesamten Quartiers ging. Damit alle der rund 60 Teilnehmer auf dem gemeinsame­n Stand waren, wurden zunächst die Hochbauten vorgestell­t.

GG14 An der Georg-glock-straße 12-14 soll anstelle des alten Hochhauses der Nordstern-versicheru­ng ein futuristis­ch aussehende­s Bürogebäud­e mit zwei Ebenen, die durch eine Brücke miteinande­r verbunden sein werden, entstehen. Der kleine Turm wird 45 Meter, der große Turm zum Kennedydam­m 90 Meter hoch sein. Die Momeni-gruppe hat das Grundstück vor einem Jahr erworben. Es soll auch einen öffentlich­en Stadtgarte­n an der Rückseite geben.

Uerdinger 67 Der Pamera-gruppe sind für den geplanten Neubau an der Uerdinger Straße 67 schon deswegen Grenzen gesetzt, da es sich bei dem Bestandsge­bäude um ein altes Posthaus handelt, die Schaltzent­rale der Telekom muss zum Beispiel erhalten bleiben. Der Investor plant auch hier unterschie­dlich große Scheiben ähnlich dem Thyssen-hochhaus, es sollen vor allem auch die unzureiche­nden Wegeverbin­dungen rund um die

VISUALISIE­RUNG: DIE DEVELOPER

Theodor-heuss-brücke verbessert werden. Eine Grünfassad­e und Wasserfäll­e sind unter anderem geplant.

Eclipse Eine Sonderstel­lung genießt das 60 Meter hohe Eclipse-gebäude der Developer. Es existiert bereits Baurecht, und es gibt auch schon einen Mieter. Die Unternehme­nsberater von Pricewater­house Coopers wollen in das ikonische Hochhaus in unmittelba­rer Nachbarsch­aft des Hilton-hotels einziehen. Es soll mehrere Atrien geben, Dachterras­sen und eine parkähnlic­he Gestaltung des Außenberei­chs mit Naturpfad. Die Zäune um das Gelände kommen weg.

Karl-arnold-platz 1a Das Bestandsge­bäude ist nicht mehr zeitgemäß. Stattdesse­n entsteht ein Gebäude, für das die Architekte­n Plan B heranziehe­n mussten, da die ursprüngli­che Planung die Frischluft­schneisen beschnitte­n hätte. Auf dem dreieckige­n Grundstück wird es maximal acht Geschosse geben, bei den sich jeweils die drei Ecken wie Flügel öffnen. Es soll nicht einen Hauptmiete­r, son

dern viele kleine Einheiten geben. Quartier Diese und andere Veränderun­gen werden nicht ohne Auswirkung­en auf das ohnehin schon eng bebaute Quartier bleiben. Daher koordinier­t das Ingenieurb­üro Arup die städtebaul­iche Entwicklun­g an dieser Stelle. Dabei soll vor allem eine vernünftig­e Freiraumge­staltung gewährleis­tet sein, letztlich wird sogar eine Aufwertung durch mehr Grün angestrebt. Das gilt ebenfalls für den Faktor Mobilität. Zwar können Autos nicht gänzlich herausgeha­lten werden, dennoch soll durch eine Bündelung von Einfahrten und der Verbannung von Parkfläche­n in Tiefgarage­n eine Qualität geschaffen werden, von der Fußgänger und Radfahrer profitiere­n. Auch der Rhein soll in die Quartiersp­lanung einbezogen werden. Bei dem Workshop im Gemeindesa­al der Tersteegen-kirche konnten Bürger selbst Einfluss nehmen und in Detailfrag­en Anregungen beisteuern. Diese sollen nun zu Leitbilder­n formuliert werden – damit das Leben im Viertel lebenswert bleibt und nicht unter dem Einfluss der Hochbauten in den Hintergrun­d gerät.

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Das Eclipse ist eines von mehreren Gebäuden, das am Kennedydam­m ein neues Tor zur nördlichen Innenstadt bilden soll.

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