Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Berlinale lässt Alfred-bauer-preis ruhen
Enthüllung Nach einem Bericht über die Vergangenheit des früheren Berlinale-leiters Alfred Bauer will das Festival den nach ihm benannten Preis nicht mehr vergeben. Die Wochenzeitung „Die Zeit“hatte berichtet, Bauer sei ein „hochrangiger Funktionär der Ns-filmbürokratie“gewesen. In dem Artikel würden „Quellen zitiert, die die Rolle von Alfred Bauer in der nationalsozialistischen Filmpolitik neu beleuchten“, teilte die Berlinale nun mit.
tion ins Leben gerufen, in der eigene Preise vergeben werden und die viele bereits als interne Konkurrenz zum eigentlichen Wettbewerb sehen. In diese Auswahl radikaler Arbeiten – ein Film etwa dauert acht Stunden – hat es auch ein Werk der Kölner Produzenten Rapid Eye Movies geschafft. „Orphea“ist ein Musikfilm, der den Orpheus-mythos mit vertauschten Geschlechterrollen erzählt. Die Hauptrolle spielt Lilith Stangenberg, die gerade auch als Theaterschauspielerin gefeiert wird. „Orphea“ist eine Zusammenarbeit des deutschen Regisseurs Alexander Kluge und des philippinischen Musikers und Filmemachers Khavn De La Cruz. „Solche Vorhaben kann man nicht so erzählen, dass sie in die Förderraster passen“, sagt Rapid-eye-geschäftsführer Stephan Holl. Darum sei es ein Glück, dass die Filmstiftung NRW ihr Projekt gefördert habe, weil sie die beteiligten Künstler vielversprechend fand. „Manche Filme entstehen erst dadurch, dass man sie macht“, sagt Holl. Die Filmstiftung förderte mit 70.000 Euro, mit minimalem Budget und größtem Engagement wurde der Film geboren. Die Einladung nach Berlin bietet den Kölner Produzenten nun eine ideale Gelegenheit, ihr Werk in die Welt zu bringen. „Es geht nicht nur darum, dass man dadurch vielleicht mehr Chancen im heimischen Kinomarkt hat“, sagt Holl. Das sei ohnehin schwer zu messen, man finde überhaupt erstmal statt auf dem Radar der Branche. Obwohl „Orphea“noch nicht zu sehen war, gab es schon Anfragen internationaler Festivals. Die Berlinale
hat bereits gewirkt.