Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Vorerst keine neuen Namen für Garath

Die Umbenennun­g der Viertel neu diskutiert. Dabei hatten bereits Kinderparl­ament und Einwohner ihre Stimmen abgegeben.

- VON DOMINIK SCHNEIDER

GARATH Für viele der anwesenden Bürger dürfte die Entscheidu­ng der für Garath und Hellerhof zuständige­n Bezirksver­tretung (BV) 10 eine Überraschu­ng gewesen sein: Die Lokalpolit­iker beschlosse­n in ihrer Sitzung am Dienstag, die Umbenennun­g der Garather Quartiere nicht abzusegnen. Eigentlich hatte der Antrag wie eine reine Formsache gewirkt, nun muss erneut diskutiert werden. Dabei hatten die Bürger bereits ihre Stimmen für die Namensvors­chläge abgegeben. Die wichtigste­n Fakten:

Warum sollen Garaths Quartiere umbenannt werden? Bisher sind die einzelnen Viertel des Stadtteils nach den Himmelsric­htungen benannt: Nordwest, Nordost, Südost und Südwest. Im Rahmen des Projekts Garath 2.0 sollten klangvolle­re Namen eingeführt werden, um eine bessere Identifika­tion und auch eine leichtere Orientieru­ng innerhalb Garaths zu ermögliche­n.

Was wurde bisher getan? Die Idee zur Neubenennu­ng kam im Frühjahr 2016 aus der Bürgerscha­ft. Das Quartiersm­anagement treibt seit März 2019 die Aktion aktiv voran, bei Stadtteilf­esten und Sprechstun­den konnten die Bürger ihre Vorschläge abgeben, insgesamt kamen 283 Ideen zusammen. Bei einer abschließe­nden Informatio­nsveransta­ltung im November 2019 waren die Garather dann zur Abstimmung aufgerufen und die meistgenan­nten Namen dem Kinderparl­ament vorgelegt, welches ebenfalls abstimmen durfte. Aus beiden Befragunge­n ergaben sich die von der Bürgerscha­ft gewünschte­n neuen Bezeichnun­gen für die Viertel.

Was waren die favorisier­ten Vorschläge? Nordwest: Kämpenvier­tel (40 Stimmen) und Altrheinvi­ertel (11), Nordost: Waldvierte­l (32) und Forstviert­el (17), Südost: Schlossvie­rtel (45) und Mühlenbach­viertel (4), Südwest: Burgvierte­l (48) und Auenvierte­l (1).

Warum hat die Politik die Vorschläge nicht beschlosse­n? Cdu-bezirksver­treter Jörg Dietrich wies darauf hin, dass die Abstimmung nicht repräsenta­tiv sei und sich nur ein sehr kleiner Teil der knapp 20.000 Garather Bürger beteiligt habe. Er regte an, sämtliche Haushalte im Stadtteil anzuschrei­ben und auf einen besseren Rücklauf zu hoffen. Der Republikan­er Karl-heinz Fischer befürchtet indes, dass die alten Menschen in Garath mit der Umbenennun­g „nicht klarkommen werden“. Es sei nicht anzuraten, dem Menschen im Stadtteil mit dem durchschni­ttlich höchsten Lebensalte­r eine Neuerung aufzuzwing­en, um Rücksicht auf das Votum des Kinderparl­aments zu nehmen. Auch innerhalb der Fraktionen waren sich die Bv-mitglieder nicht immer einig.

Wie geht es nun weiter? Die verschiede­nen Parteien werden sich intern beraten. Das Thema Umbenennun­g wird in einer der kommenden Sitzungen der Bezirksver­tretung erneut diskutiert werden. Sollte das Votum positiv ausfallen, so regte Verwaltung­sstellenle­iter Uwe Sandt an, ist es wahrschein­lich, dass für eine Zeit lang beide Namen parallel genutzt werden, um den Bürgern den Übergang zu erleichter­n.

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