Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Die Eröffnung des Munch-museums Oslo
Als Edvard Munch 1944 starb, hinterließ er einen großen Teil seiner Arbeiten seiner Heimatstadt. Die Bedingung:
Oslo sollte ein Museum errichten, in dem die Werke der Öffentlichkeit präsentiert werden konnten. Die Stadt ließ das Künstlermuseum im östlich gelegenen Stadtteil Tøyen bauen. Das Munch-museum Oslo wurde am 29. Mai 1963 feierlich eröffnet. Es verfügt über mehr als die Hälfte der Gemälde Munchs, darunter eine von vier Versionen seines berühmtesten Werks „Der Schrei“. Neben rund 1100 Gemälden beinhaltet die Sammlung auch mehr als 15.000 grafische Blätter sowie 4700 Zeichnungen und sechs Skulpturen. Doch nicht alle Werke können der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Ausstellungsfläche ist begrenzt. Dieses Problem verschärfte sich, nachdem das Museum 2004 durch einen spektakulären Raub internationale Aufmerksamkeit erregte. „Der Schrei“und „Madonna“waren gestohlen worden. Die Polizei konnte die Bilder erst zwei Jahre später sicherstellen – stark beschädigt und aus ihren Rahmen gerissen. Seit 2008 sind die restaurierten Gemälde wieder zu sehen. Die nach dem Vorfall deutlich verbesserten Sicherheitsvorkehrungen verkleinerten die Ausstellungsfläche des Munch-museums um weitere 40 Prozent. Dies und der baulich schlechte Zustand des 57 Jahre alten Museums bewegten die Stadt Oslo dazu, ihrem berühmtesten Künstler ein neues Museum zu bauen. Im neuen Kulturviertel am Fjord entstand gleich neben der Osloer Oper ein beeindruckendes Hochhaus. Ab Herbst dieses Jahres sollen dort die Werke Munchs in neuem Ambiente zu sehen sein.