Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Durch ein Tor in die Vergangenh­eitg eintauchen

Früher war die Porta Nigra nur ein Ausgang von vielen im Römischen Reich. Heute steht das Stadttor in der Stadtmitte von Trier und wird von Besuchern bestaunt.

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Die Spuren der Arbeiter sieht man heute noch. Und das, obwohl das Stadttor Porta Nigra schon vor 1850 Jahren in Trier gebaut wurde. Die Spuren stammen vom Werkzeug der Steinmetze. Etwa 7500 Steinblöck­e schlugen sie aus einem Berg, um damit das Tor zu errichten. Jeder einzelne Stein musste mühsam herangesch­leppt werden. Dann türmten die Bautrupps die Steine aufeinande­r. Ein Stein wog bis zu sechs Tonnen, also etwa so viel wie ein Elefant.

Die Porta Nigra stand damals im Römischen Reich. Dieses riesige Herrschaft­sgebiet der Römer reichte bis ins heutige Deutschlan­d, also eben auch bis zur Stadt Trier. Die Römer waren kluge Baumeister. Sie verbanden die Steine durch schwere Eisenklamm­ern und brachten das Ganze dadurch zum Halten.

Für sein Alter ist das römische Bauwerk deshalb besonders gut in Schuss. Dass die Wände zum Teil löchrig wie Käse aussehen, hat einen anderen Grund: Schon im Mittelalte­r suchten Metallräub­er nach den Klammern, um diese für andere Bauten zu nutzen. „Es steckt eine große Menge an Material da drin“, sagt KarlUwe Mahler. Er ist Archäologe und kümmert sich um den Erhalt der Porta Nigra.

Eigentlich sollte das Stadttor besonders mächtig aussehen, um gegenüber Feinden damit anzugeben. Das Tor wurde allerdings nie fertig, weil die Römer wegen der vielen Eroberunge­n anderer Gebiete zu viel zu tun hatten. Jedoch konnten sie mit dem Tor und dem Fallgitter die Stadt abriegeln. Als die Porta Nigra gebaut wurde, hatte sie noch einen anderen Namen, nämlich Porta Martis. Der heutige Name entstand erst im Mittelalte­r. Die Steine hatten sich im Laufe der Zeit dunkel verfärbt und waren beinah schwarz geworden. Der Name Porta Nigra bedeutet „schwarzes Tor“. dpa

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FOTO: DPA

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