Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

So was von verdient

- PATRICK SCHERER

Wer diesen kollektive­n Urschrei durch die leere Arena hat hallen hören, dem war bewusst: Die Erleichter­ung bei allen, die es mit der Fortuna halten, ist groß. Der zweite Ligasieg in 2020 löste befreiende Gefühle aus. Denn: Wie oft waren die Düsseldorf­er in den vergangene­n Wochen und Monaten bereits die bessere Mannschaft gewesen, sind am Ende aber doch nur mit einem Pünktchen nach Hause gegangen?

Und genau daher war dieser Sieg gegen Schalke sowas von verdient. Weil es der gerechte Lohn der Arbeit war, die Trainer Uwe Rösler und sein Team stets abliefern. Dass der Coach im Moment des Triumphs auch an seinen Vorgänger Friedhelm Funkel dachte und ihm Teile der Lorbeeren zukommen ließ, spricht für guten Stil.

Klar, wirklich gewonnen ist noch rein gar nichts im Kampf um den Klassenerh­alt. Fortuna steht weiter auf dem Relegation­splatz, hat ihre Situation leicht verbessert und hat nun ein interessan­tes Restprogra­mm vor der Brust: Drei Gegner, die schlagbar sind – Hoffenheim, Augsburg und Union Berlin. Und die Top drei Teams der Liga – Bayern, Leipzig und Dortmund.

Vor diesem Hintergrun­d ist der Sieg gegen Schalke als besonders wichtig zu beurteilen. Eine Niederlage oder ein erneutes Unentschie­den wären für den Kopf brutal gewesen. Dass die Mannschaft die nötige Mentalität und Moral hat, hat sie schon häufiger gezeigt. Nun mussten sich die Spieler und Verantwort­lichen nach dem Spiel aber nicht hinstellen und den immer gleichen Satz herunterbe­ten: „Wir müssen uns für unsere Leistung jetzt einfach auch mal belohnen.“Diesmal haben sie sich belohnt – und die Art und Weise macht Mut für den Kampf um den Klassenerh­alt.

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