Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Abstieg als Chance
Die Volleyballer des ART haben nach dem Sturz in die Regionalliga einen neuen Trainer.
Die Dritte Liga war kein weiteres Jahr zu halten. Zwei Jahre nach dem Aufstieg müssen die Art-volleyballer die Klasse wieder nach unten verlassen und in der anstehenden Spielzeit in der Regionalliga antreten. „Der Kraftakt hat uns förmlich zerrissen“, sagt Ur-gestein André Mayer mit Blick auf die vergangene Spielzeit. „Wir haben als Team alles versucht, um in der Liga zu bleiben. Aber am Ende hat es leider nicht gereicht, um uns für ein weiteres Jahr Dritte Liga zu qualifizieren“, so der routinierte Diagonalangreifer, der auch als Teammanager fungiert.
Bis zuletzt hatten die Volleyballer die Hoffnung, den Klassenerhalt doch noch über die Relegation realisieren zu können. Doch dann kam der Abbruch der Saison wegen der Corona-pandemie und die Entscheidung des Verbandes, die auf Platz sieben rangierenden Füchse für die anstehenden Saison 2020/21 der Regionalliga zuzuordnen.
Für Mayer und seine Mitstreiter ist der Abstieg keine Überraschung. Sie hatten mit ihm von Saisonbeginn an als mögliches Szenario rechnen müssen. Er war schließlich absehbar und nur die logische Folge einer ganzen Reihe von Umständen, die gegen ein sportliches Überleben in Liga drei sprachen. Laut Mayer ist der Abstieg aber kein Rückschritt. Im Gegenteil: Mayer und seine Mitstreiter im Vorstand sehen ihn als Chance. „Wir wollen als ART auch weiterhin leistungsorientiert Volleyball spielen und im Herbst dann die Herausforderung in der Regionalliga annehmen“, sagt der Routinier. „Augenmerk soll weiterhin auch verstärkt auf die Nachwuchsarbeit gelegt werden. Der Jugendbereich ist mindestens ebenso wichtig wie die erste Mannschaft.“Die Vorbereitungen auf die Saison beginnen in den kommenden Wochen zunächst auf den Beachvolleyball-feldern, ehe es dann im August wieder zum Training in die Halle geht.
Die vergangene Saison lief aus Art-sicht von Beginn an aus dem Ruder. Marek Bender (zurück nach Köln) und Eddy Witt hatten das Team verlassen, der starke Mittelmann Marc Piskun sich aus privaten Gründen abgemeldet. Dazu kam der überraschende Wechsel auf der Trainerposition: Daniel Reitemeyer war nach zwölf Jahren aus beruflichen Gründen nicht mehr in der Lage, das Team zu trainieren. Für ihn übernahm der bundesligaerfahrene Roland Brüss die sportliche Verantwortung. Während der Saison kamen in der Reihe der Spieler weitere Ausfälle hinzu. Thomas Stark und Joscha Bender fielen verletzt aus, Thomas Just meldete sich im Januar aus privaten Gründen ab. „In Summe war das alles nur schwer aufzufangen – von einer Truppe, die in die Jahre gekommen ist“, sagt Mayer.
Eine zusätzliche Anstrengung bedeutete für die Füchse der Wegfall der Doppelspieltage in der Dritten Liga. „Wir haben eine tolle Volleyballfamilie, die ehrenamtlich unterwegs ist“, sagt Mayer. „Aber wir sind nur wenige und mussten die Spieltage nun alleine organisieren, alles alleine auf- und abbauen. Diese viele Arbeit haben wir nur mit Mühe und Not bewältigt bekommen. Das können Klubs besser, deren Struktur historisch gewachsen ist und deren Zahl ehrenamtlicher Helfer größer ist. Die Reglementation in der Dritten Liga hat uns kaputt gemacht.“
Nun gilt bei den Volleyballern des ART aber nur noch der positive Blick nach vorne. „Wir wollen weg vom finanziellen und organisatorischen Druck, wollen neuen Spaß an unserem Sport“, sagt Mayer. „Dafür werden wir uns neu aufstellen, sowohl beim 12er-kader der Spieler als auch beim Trainergebilde.“Ein neuer Coach ist schon gefunden: Nachfolger von Brüss wird Eugen Mizel.