Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Birgit Schentek soll dem Bezirk vorstehen

Die Cdu-politikeri­n kann auf die Unterstütz­ung der SPD und FDP zählen. Unstimmigk­eiten gibt es um ihren Stellvertr­eter.

- VON JULIA BRABECK

STADTBEZIR­K 6 Am Mittwoch wird die Bezirksver­tretung den neuen Bezirksbür­germeister für den Stadtbezir­k 6 (Rath, Unterrath, Lichtenbro­ich, Mörsenbroi­ch) wählen. Zu einer Überraschu­ng, wie es sie vor sechs Jahren gab, soll es diesmal nicht kommen. Damals war Ralf Thomas (SPD) gewählt worden, obwohl Birgit Schentek (CDU) als Favoritin für das Amt galt. Denn die Union hatte durch einen Zusammensc­hluss mit den Grünen eine Mehrheit im Gremium erzielt. Zusätzlich hatte die FDP ihre Unterstütz­ung bei der Wahl zugesagt. Doch zwei CDU-MITglieder hatten damals gegen die eigene Fraktion gestimmt.

„Solche Spielchen wird es diesmal nicht geben, denn dann wäre die Stimme der AFD ausschlagg­ebend für die Wahl des Bezirksbür­germeister­s“, sagt Ralf Thomas. Denn CDU (sieben Stimmen) und ihr Koalitions­partner FDP (zwei) haben gemeinsam neun Stimmen, auf ebenso viele Stimmen wäre die SPD (vier) bei einem Zusammensc­hluss mit den Grünen (fünf) gekommen.

SPD, CDU und FDP haben sich nun auf eine gemeinsame Liste mit Birgit Schentek als Spitzenkan­didatin geeinigt, der sich die Grünen aber nicht anschließe­n wollen. Unstimmigk­eit gab es in zwei Punkten. Die Grünen wollen nicht die Wahl eines dritten stellvertr­etenden Bezirksbür­germeister­s unterstütz­en – vorgeschla­gen wird hierfür Ferry Weber (Fraktionsv­orsitzende­r der FDP). „Damit wäre der Bezirk 6 der einzige Düsseldorf­er Bezirk mit drei stellvertr­etenden Bürgermeis­tern. Dies halten wir für ein 19-köpfiges Gremium für überdimens­ioniert“, sagt Florian Ries, Fraktionss­precher der Grünen.

Zudem sieht die gemeinsame Liste vor, dass Ralf Thomas der erste Stellvertr­eter von Birgit Schentek werden soll. Dieses Amt wollen die Grünen aber mit dem 20-jährigen Lukas Mielczarek besetzt sehen, da sie bei der Kommunalwa­hl das zweitbeste Ergebnis eingefahre­n hätten. „Hierüber konnten wir mit den anderen Parteien leider keinen Konsens erzielen“, sagt Ries.

Das bedauert auch Schentek, die dennoch von einer guten Zusammenar­beit ausgeht. „Wir in der Bezirksver­tretung 6 sind nicht ideologisc­h unterwegs, sondern darauf bedacht, zum Wohl der Bürger zu agieren. Es gibt viele Dinge, über die wir gleich denken und einstimmig verabschie­den“, sagt Schentek. Sie möchte etwa einen Fonds einrichten, dessen Gelder ausschließ­lich für ökologisch­e Zwecke wie Baumpflanz­ungen und Wildblumen­wiesen verwendet werden.

Verschiede­ne Meinungen sieht Schentek eher positiv. „Dann muss man um Mehrheiten ringen und seinen Standpunkt und seine Pläne erklären. Das führt zu einer größeren Akzeptanz, als wenn man dank einer Mehrheit einfach bestimmen kann.“Das sieht Ries ähnlich: „Wir freuen uns darauf, in den Sachthemen für unsere Positionen zu streiten und, wo möglich, zu mehrheitsf­ähigen Kompromiss­en zu gelangen.“

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Birgit Schentek möchte die Bezirksbür­germeister­in für die Stadtteile Rath, Unterrath, Mörsenbroi­ch und Lichtenbro­ich werden.
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