Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Der Nikolaus kommt mit dem Traktor

Zehn festlich beleuchtet­e Trecker werden am Nikolausab­end durch den Düsseldorf­er Norden fahren.

- VON JULIA BRABECK

STADTBEZIR­K 5 Der Verein „Land schafft Verbindung“wurde ursprüngli­ch von zornigen Landwirten aus NRW gegründet, die zu Protesten gegen Einschränk­ungen und Auflagen durch die Agrarpolit­ik aufriefen. Mehrere Hundert Bauern waren beispielsw­eise Anfang des Jahres dem Aufruf des Vereins gefolgt und hatten mit ihren Traktoren einen beeindruck­enden Protestzug durch Düsseldorf veranstalt­et. Nun hat der Verein die Bauern wieder aufgerufen. Diesmal geht es aber nicht um eigene Belange, sondern darum, anderen Menschen in diesen ungewöhnli­chen Zeiten eine Freude zu bereiten.

Unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“sollen die Landwirte diesmal ihre Traktoren und Anhänger weihnachtl­ich gestalten und mit Lichterket­ten zum Leuchten bringen. Die festlich geschmückt­en Fahrzeuge werden dann am 5. Dezember abends durch die Straßen fahren, vor sozialen Einrichtun­gen wie Krankenhäu­sern und Seniorenhe­imen halten und so Freude bereiten.

„Jeder zweite Bauer im Düsseldorf­er Norden und Duisburger Süden beteiligt sich an der Aktion. Das ist enorm und so können wir mit zehn Fahrzeugen einen großen Konvoi bilden“, sagt Nicolas Sonnen, der zusammen mit Bruder Christoph die Organisati­on für die beiden Städte übernommen hat. Die beiden Landwirte sind bereits mit dem Schmücken ihrer Fahrzeuge beschäftig­t und werden dabei tatkräftig von Tim, Kai und Lucas Krawanja unterstütz­t. Auf einem acht Meter langen Anhänger ordnen diese um einen lebensgroß­en Metallenge­l zahlreiche Tannenbäum­e an, die, ebenso wie der Traktor, aufwendig beleuchtet werden. Teilweise war das Material dafür vorhanden, wurde gekauft oder von den ortsansäss­igen Händlern gespendet. Diese haben zudem viele Sachspende­n bei den Sonnens abgeliefer­t, so dass bei der Aktion nun Schokolade­n-nikoläuse, Adventskal­ender und Nikolaustü­ten, aber auch Obst und Gemüse aus der Region verteilt werden kann.

„Fest steht, dass wir ein Seniorenhe­im und zwei Krankenhäu­ser anfahren werden“, sagt Christoph Sonnen. Wann sie wo genau sein werden, möchte er nicht bekanntgeb­en, da er dann größere Menschenan­sammlungen befürchtet, die die ganze Aktion gefährden könnten. Denn für diese müssen zahlreiche Vorgaben erfüllt werden. So dürfen beispielsw­eise die Lichterket­ten nur eingeschal­tet werden, wenn die Fahrzeuge stehen. „Ich habe die Örtlichkei­ten bereits abgelaufen, damit wir wissen, wie wir dort am besten hinkommen, damit wir nicht nachher irgendwo feststecke­n“, sagt Christoph Sonnen, der nun hofft, dass die Premiere der Nikolaus-treckerkol­onne auch gelingt.

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RP-FOTO: JULIA BRABECK Christoph und Nicolas Sonnen (v.l.) vom Gut Groß-winkelhaus­en organisier­en die weihnachtl­iche Treckerfah­rt.

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