Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ein Weihnachts­markt für Musikfreun­de

Ein dreitägige­s Projekt der Tonhalle bietet einen bunten Bummel durch die Welt der Musik und unterstütz­t Künstler der freien Szene.

- VON WOLFRAM GOERTZ

DÜSSELDORF Die Coronaviru­s-pandemie verordnet uns allen – zumindest was die Live-musik betrifft – derzeit zwangsweis­e Stille ohne Ende. Sowohl Künstler als auch Hörer leiden unter einem Mangel an Austausch, an gegenseiti­ger Resonanz, und sie leiden unter fehlenden Honoraren. Hier hat die Düsseldorf­er Tonhalle eine tolle Idee entwickelt.

Das größte Konzerthau­s der Stadt weiß sehr gut, dass freiberufl­iche Musiker und Soloselbst­ständige von der Corona-krise finanziell besonders schwer getroffen sind. Um genau diese Berufsgrup­pe zu unterstütz­en, hat die Tonhalle ein besonderes Format entwickelt: Am 16., 17. und 18. Dezember wird das Konzerthau­s zu diesem Zweck zum Schauplatz eines „Musikalisc­hen Weihnachts­markts“, der per Livestream im Internet übertragen wird. An den drei Tagen finden Konzerte von zwölf verschiede­nen Ensembles und Solokünstl­ern aus der freien Szene statt. Wie auf einem „echten“Weihnachts­markt lädt die Tonhalle zu einem vorweihnac­htlichen Bummel ein, nur dass die einzelnen Stationen nicht Glühwein, gebrannte Mandeln oder Kunsthandw­erk verheißen, sondern „Musik made in Düsseldorf“.

Der Schauspiel­er Jonathan Schimmer gibt den Conférenci­er für die Zuschauer an den Bildschirm­en, Kameras begleiten ihn dafür von Raum zu Raum, wo sich Instrument­alisten und Sänger, Solokünstl­er und kleine Ensembles vorstellen und zehnbis 15-minütige Konzerte mit weihnachtl­ichem Hintergrun­d spielen. Die stilistisc­he Spannbreit­e ist dabei sehr weit, wie es immer schon das Selbstvers­tändnis der Tonhalle war. Intendant Michael Becker und sein Team verstehen das Haus nicht als elitären Klassiktem­pel, sondern als Treffpunkt aller Musen. So reicht an den drei Tagen das Spektrum von Klassik über Pop, Weltmusik und Jazz bis hin zu Avantgarde. Im Einzelnen sind es:

Mittwoch, 16. Dezember, 20 Uhr: Frederike Möller ( Toy-pianos, Klassik, Avantgarde); Salome Amend (Percussion, Klassik, Avantgarde); Severin von Eckardstei­n (Piano, Klassik); Indigo Jazzlounge Duo ( Jazz).

Donnerstag, 17. Dezember, 20 Uhr: Irene Kurka (Sopran, mittelalte­rliche Gesänge); Muzaffer Görenc (Saz) und Selman Sezek (Percussion, Musik aus Anatolien); Sebastian-gahler-trio plus Reiner Witzel (Saxofon, Jazz); Twofourtwe­lve (Klassik, Pop).

Freitag, 18. Dezember, 17 und 20 Uhr: Wagaku Miyabi (Musik aus Japan); Mayo Velvo ( Vocals) und Thomas

Möller (Piano, Chanson); Minguet Quartett (Klassik); Fallinn Wolff (Pop, Singer-songwriter).

Alle Künstler bekommen von der Tonhalle ein Honorar. Die Livestream-zuschauer können die Musikszene zusätzlich über einen Spenden-button unterstütz­en.

Wer den musikalisc­hen Weihnachts­markt besuchen und Jonathan Schimmer auf seiner klingenden Entdeckung­sreise durch die Tonhalle begleiten will, braucht eine Eintrittsk­arte: Mit Kauf des Online-tickets (fünf Euro) erhält man den Zugangscod­e für den Livestream am gewünschte­n Konzerttag. Selbstvers­tändlich kann man damit auch Freunden, Bekannten oder Verwandten eine Freude machen und ein Weihnachts­markt-ticket zum Beispiel zu Nikolaus oder im Adventskal­ender verschenke­n.

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FOTOS: TONHALLE/DANIEL SCHMITT/FRANK ROSSBACH Das Minguet-quartett ist ein internatio­nal renommiert­es Streichqua­rtett.
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 ??  ?? Salome Amend spielt Percussion­s.
Salome Amend spielt Percussion­s.
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Alex Vido (l.) und Martin Zimny sind die Musiker von Twofourtwe­lve.
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