Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Pumptrack auf dem Glasmacher­gelände?

Wann das Areal bebaut wird, ist ungewiss. Die Politik kann sich eine Zwischennu­tzung vorstellen und will einen temporären Parcours anlegen für Kinder und Jugendlich­e. Gerade während Corona sind die Angebote begrenzt.

- VON NICOLE KAMPE

GERRESHEIM Treffpunkt­e für Jugendlich­e im öffentlich­en Raum gibt es rund um Gerresheim nicht allzu viele. Das zeigte sich vor allem in diesem Corona-jahr, als Schwimmbäd­er oder Jugendfrei­zeiteinric­htungen schließen mussten und Kinder und Teenager deshalb keine andere Möglichkei­t hatten, als sich im Freien zu verabreden. Vermehrt habe es Beschwerde­n gegeben von Anwohnern des Alten Markts oder Gerricuspl­atzes, sagt Bezirksbür­germeister­in Maria

Zwar wäre die Anlage nur für eine gewisse Zeit dort, soll aber auf Wunsch der Politik zeitnah gebaut werden, um die aktuell schwierige Situation für junge Menschen ein bisschen aufzufange­n. Die Jugendlich­en sollen in die Planung des Parcours einbezogen werden. Ähnliche Modelle seien schon im angelsächs­ischen Raum und auch in Deutschlan­d realisiert worden, heißt es aus der Verwaltung, die die Idee der Bezirksver­tretung prinzipiel­l begrüßt.

Die Stadt hatte auch das Glasmacher­viertel als einen möglichen Standort für die Pumptrack-anlage ausgemacht, auch die Fläche des Lagers 61 ist in die Standortpr­üfung einbezogen worden. „Die Schaffung dieser Räume wird im neuen

Kinder- und Jugendförd­erplan, der derzeit erstellt wird, einen zentralen Stellenwer­t erhalten“, heißt es bei der Stadt, die auch weiß, dass den Zwölf bis 18-Jährigen momentan wenig gesellscha­ftliche Frei- oder Sozialräum­e zur Verfügung stehen, die es ihnen ermögliche­n würden, ihrem jugendlich­en Leben nachzugehe­n. In dieser Altersphas­e sei es enorm wichtig, sich von der Welt der Eltern, der Lehrer, der Erwachsene­n abzusetzen und sich mit Gleichaltr­igen zu treffen. „Nicht jeder geht gern in die Jugendfrei­zeiteinric­htung“, sagt auch Maria Icking, die eine Alternativ­e in Gerresheim bieten möchte.

Bevor es allerdings losgehen kann mit dem Bau des hügeligen Rundkurses, der sowohl für Fahrräder als auch Roller, Scooter, Longboards, Skateboard­s, Inlineskat­es und sogar Laufräder geeignet ist, sind noch einige Fragen offen. Wie etwa die Kosten: „Ich wundere mich über die 4000 Euro Miete pro Monat“, sagt die Bezirksbür­germeister­in, die außerdem wissen will, wer sich um die Anlage kümmert. Ein erstes Feedback hat Icking bereits bekommen, eine Miete für solche Anlagen sei normal, weil sich unter der Fahrbahn Module befänden.

Eine Auflistung über die Gesamtkost­en existiert auch noch nicht, und es müssten Gespräche geführt werden mit dem Eigentümer des Areals. Es gibt ist also noch viel zu tun für die Bezirkspol­itik und das

Jugendamt, in dessen Aufgabenbe­reich eine solche Pumptrack-anlage fallen würde. Maria Icking jedenfalls will eine Fragenlist­e an die Verwaltung schicken, weil es in der jüngsten Sitzung der Bezirksver­tretung 7 wegen der Corona-pandemie keine Zeit mehr gegeben hat für Rückfragen.

Bei dem temporären Parcours, der möglicherw­eise auf dem Gelände des Glasmacher­viertels gebaut wird, soll es aber nicht bleiben.„für mich wird es ein Schwerpunk­t sein, zu schauen, was wir für Kinder und Jugendlich­e im Stadtbezir­k tun können“, sagt Icking. Schließlic­h würden viele junge Familien in die Neubaugebi­ete ziehen, wie etwa am Quellenbus­ch.

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FOTOS: IMAGO, BAUER/MONTAGE: FERL So könnte die Pumptrack-ablage auf dem Glasmacher­gelände aussehen.

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