Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Hubble und der Andromeda-nebel
Als Milchstraße bezeichnen wir die Galaxie, in der sich unser Sonnensystem mit der
Erde befindet. Dass es im Universum weitere Galaxien gibt, vermuteten Anfang des 20. Jahrhunderts bereits einige Wissenschaftler. Einen Beweis dafür hatte aber noch niemand gefunden. In der traditionellen Vorstellung war das Universum mit der Milchstraße gleichzusetzen. Dann machte der Astronom Edwin Hubble am 7. Dezember 1923 eine Entdeckung. Hubble, der 1917 in Astronomie und Mathematik promoviert hatte, arbeitete am Mount-wilson-observatorium, der Einrichtung mit dem damals größten Spiegelteleskop der Welt. Damit suchte er im sogenannten Andromeda-nebel nach einer bestimmten Klasse von Riesensternen. Diese Cepheiden haben für Astrophysiker einen unschätzbaren Wert, weil sie durch ihre außergewöhnliche Leuchtkraft Rückschlüsse auf ihre Entfernung zulassen. Hubble entdeckte auf einer der Fotoplatten, die er gemacht hatte, schließlich tatsächlich einen solchen Stern und konnte damit anfangen, die Entfernung zu berechnen. Er kam auf eine Million Lichtjahre. Damit konnte sich der
Stern nicht in der Milchstraße befinden, die nach heutigen Schätzungen einen Durchmesser von 170.000 bis 200.000 Lichtjahren hat. Hubble hatte nachgewiesen, dass es noch etwas jenseits unserer eigenen Galaxie geben muss – mindestens eine weitere Galaxie. Seitdem gelangen Astronomen viele weitere Entdeckungen, die die Größe des Universums immer unfassbarer werden ließen. Heute geht man von einer geschätzten Zahl von zwei Billionen Galaxien aus. Hubble hatte die Vorstellung vom Universum revolutioniert.