Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Fortuna positioniert sich gegen rechts
(jol) Die Aussage hätte kaum deutlicher ausfallen können. „Lasst die Verbreitung von fremdenfeindlichen und diskriminierenden Bestrebungen nicht zu und erhebt auch Ihr die Stimme für ein tolerantes und weltoffenes Düsseldorf“, schrieb Fußball-zweitligist Fortuna Düsseldorf in einem Posting, das er über seine Vereinskanäle verbreitete. Warum gerade jetzt? „Zum einen war eine Demonstration am Wochenende in Düsseldorf der Auslöser“, sagt Fortunas Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann. „Zum anderen ging es uns aber um eine generelle und gefährliche Entwicklung. Weil in Teilen der Gesellschaft genau das passiert, was sich gegen den Geist der Satzung von Fortuna Düsseldorf richtet.“Sicher sei es so, dass nicht jeder Teilnehmer an einer „Querdenker“-demo automatisch ein Rechtsextremist sei. „Aber die Gefahr für die sogenannten Querdenker ist, dass sie sich in einen Kontext und in Gruppen begeben, die für rechtsextreme Haltung stehen“, sagt Röttgermann. „Und dann wird es problematisch. Jeder, der sich einer solchen Kundgebung anschließt, muss das wissen.“
Schon in der Vergangenheit hat sich der Verein klar gegen Fremden- und Frauenfeindlichkeit oder Rechtsextremismus positioniert. „Wenn Dinge komplett in die falsche Richtung gehen, wenn Werte wie Menschlichkeit ausgesetzt werden, dann ist es unsere Pflicht, uns zu Wort zu melden“, betont der Vorstandsvorsitzende. Dabei sei der Vereinsführung klar, dass nicht jeder Fan politische und gesellschaftliche Statements eines Sportklubs begrüße. „Es besteht die Gefahr, dass sich eine ganze Gruppe aufmacht, sich vom gesellschaftlichen Konsens zu lösen“, erklärt Röttgermann. „Dem muss man Einhalt gebieten. Wir möchten uns selbst niemals vorwerfen müssen, wir hätten zu spät reagiert oder gar nichts gesagt.“