Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Gründung der Welthungerhilfe
In den 60er-jahren war die Welt schockiert vom
Ausmaß der Hungersnöte in
Indien und in verschiedenen Ländern Afrikas. Die Welternährungsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen hatte 1960 die „Freedom from Hunger“-kampagne ins Leben gerufen. Binay Ranja Sen, damals Generaldirektor der FAO, warnte die Öffentlichkeit mit deutlichen Worten: „Ein großer Teil der Menschheit lebt nur eine Dürre, eine Überflutung, einen Ernteausfall vom Hungertod entfernt.“Am 14. Dezember 1962 gründete der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke auch in Deutschland eine Organisation, die den Hunger in der Welt bekämpfen sollte. Aus dem damals gegründeten „Ausschuss für den Kampf gegen den Hunger“wurde die Welthungerhilfe, eine der größten und bekanntesten Hilfsorganisationen Deutschlands. Seit Lübkes Engagement übernahmen stets die Bundespräsidenten die Schirmherrschaft über die Institution, aktuell hat sie Frank-walter Steinmeier inne. „Wir wissen alle, die Erderwärmung trifft am stärksten die Länder, die am wenigsten dafür können“, sagte Steinmeier in einem Spendenaufruf 2019. Leistete die Welthungerhilfe in den Anfangsjahren ab 1962 vor allem Nothilfe, bemüht sie sich heute um ein nachhaltiges und langfristiges Engagement. Dafür gibt es Projekte in zahlreichen Ländern, unter anderem Burkina Faso (Foto), Indien und sogar Nordkorea. Die aller Arbeit zu Grunde liegende These lautet: Das Problem des Hungers ist lösbar – durch politische Arbeit und Wirtschaftsförderung eines Landes ebenso wie durch den Bau von Brunnen oder Schulen. Das Ziel: Zero Hunger. Bis 2030 soll es keinen Hunger mehr geben.