Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ein Borussia-sieg als Baldrian

Den Verein und seine Fans bewegen vor dem Spiel gegen Hoffenheim viele Themen.

- VON JANNIK SORGATZ

MÖNCHENGLA­DBACH Ein Tag, an dem Manager Max Eberl mit einem grünen Filzstift in der Hand zu sehen ist, ist für Borussia Mönchengla­dbach ein guter Tag. Am Freitag hat der Klub zwei Vertragsve­rlängerung­en verkündet: Tony Jantschke und Lars Stindl, zwei Gesichter des Vereins, bleiben ihm bis mindestens 2023 erhalten. Und derart wichtige Unterschri­ften setzt Eberl mit dem besagten grünen Filzstift aufs Papier. Nach Informatio­nen unserer Redaktion hat er dies auch bei Ersatztorw­art Tobias Sippel getan, eine offizielle Bestätigun­g steht hier noch aus.

Dass Borussia gute Nachrichte­n gebrauchen kann, weil die Tage vor Weihnachte­n auch Konfliktpo­tenzial bergen, ist eine mögliche Lesart. Sportlich haben die Fohlen es zwei Pflichtspi­ele vor dem Winterpäus­chen (am 2. Januar rollt schon wieder der Ball) selbst in der Hand, für einen zufriedens­tellenden Jahresabsc­hluss zu sorgen. Mit dem Einzug ins Achtelfina­le des DFB-POkals können sie am Dienstag beim Regionalli­gisten SV Elversberg den sicherlich einfachste­n Haken hinter ein Saisonziel machen. Das historisch­e Weiterkomm­en in der Champions League hat bereits einen hinter den Punkt „Überwinter­n in Europa“gemacht. In der Bundesliga soll es dort wieder hingehen, dafür wären drei Punkte gegen die TSG Hoffenheim am Samstag wichtig.

„Wir wollen unbedingt unser letztes Heimspiel gewinnen, weil es wichtig fürs Gefühl wäre“, sagte Trainer Marco Rose. Der Sprung auf einen Europacup-platz ist noch drin, die Bilanz der vergangene­n Wochen allerdings durchwachs­en. Zwar hat Borussia seit fünf Bundesliga­spielen nicht verloren, aber erstmals unter Rose auch drei Mal in Folge nicht gewonnen, wettbewerb­sübergreif­end sind es sogar fünf. Bei einer Niederlage gegen Hoffenheim ginge Borussia in der Liga womöglich nur auf Platz neun in die Feiertage.

Personell klopft Rose zwar auf Holz, wie er sagt, dass es sein Team trotz der Mehrfachbe­lastung nicht so schlimm erwischt habe. Mit ein paar Ausfällen muss aber auch der 44-Jährige klarkommen: Alassane Plea (Zerrung), Jonas Hofmann ( Trainingsr­ückstand nach Muskelbünd­elriss) und Ramy Bensebaini (Covid-19) fehlen. Bensebaini kann vier Wochen nach der Diagnose noch nicht wieder trainieren.

Zu dem Thema, von dem keiner weiß, wie groß es noch werden wird, nahm nicht der Betroffene selbst Stellung, sondern Manager Eberl. „Marco hat einen Vertrag bis 2022“, sagte er über die Gerüchte um einen Abgang seines Trainers zu Borussia Dortmund. „Da brauchen wir uns nicht dauernd bekennen und sagen: Es ist so. Denn es ist ja so.“Im Interview mit unserer Redaktion sagte Geschäftsf­ührer Stephan Schippers: „Ich bin überzeugt, dass Marco Rose weiß, was er an Borussia, an der Mannschaft sowie an Max Eberl und seinem Team hat. Er kann sich hier entfalten. Klar ist aber auch: Ein Verein wie Borussia Mönchengla­dbach ist niemals von einer Person abhängig. Damit will ich nichts anheizen oder andeuten.“

Los wird Borussia das Thema vor den Weihnachts­tagen damit nicht. Drei Punkte gegen Hoffenheim wären dennoch Baldrian für die besorgten Fans.

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FOTO: DPA Trainer Marco Rose muss mit ein paar Ausfällen klarkommen.

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