Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Kampf gegen Rassismus bündeln

Fußballver­band regt runden Tisch aus Vereins- und Verbandsve­rtretern an.

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(dm) Als Maßnahme gegen Rassismus hatte Mohamed Dair, Sportliche­r Leiter beim Landesligi­sten MSV Düsseldorf, vorgeschla­gen, einen beim Verband angesiedel­ten Beauftragt­en für Rassismus-vorfälle zu installier­en. Diesbezügl­ich meldete sich nun der Kreis Düsseldorf im Fußballver­band Niederrhei­n (FVN) zu Wort: „Diese Beauftragt­en gibt es seit vielen Jahren auf Verbands- und Kreisebene und stehen unter der Leitung des Fvn-vizepräsid­enten Jürgen Kreyer“, betonen der Kreisvorsi­tzende Bernd Biermann und der Kreisgesch­äftsführer Manfred Castor. „Auch im Kreis Düsseldorf gibt es seit 2014 den Kreis-konfliktbe­auftragten.“Dieses Amt wird derzeit von Castor bekleidet. Laut FVN erfasse der Konflikt-beauftragt­e konkrete Vorfälle systematis­ch pro Spieltag in den einzelnen Ligen. Es würden Maßnahmen daraus abgeleitet. „Dies sind zum Beispiel Sportrecht­sverfahren, Schulungen und Gespräche, die verpflicht­end als Auflage wahrgenomm­en werden müssen.“Zudem könnten die Vereine „Schulungsm­aßnahmen des Verbandes zum Thema Gewaltpräv­ention und Rassismus für Mannschaft­en, dazugehöre­nde Verantwort­liche und auch für einzelne Spieler anfordern“. Dies sei kostenfrei. „Leider erreicht der Bedarf, trotz intensiver Werbung bei den Vereinen, nicht die gewünschte Resonanz.“

Speziell der Kreis Düsseldorf habe „in letzter Zeit Handlungsb­edarf erkannt“. So seien Trainer der drei Kreisligen zu einer „Arbeitstag­ung zum Thema Gewalt und Rassismus auf den Sportplätz­en unseres Kreises“eingeladen worden. „Gerne hätten wir hierzu auch die Spielführe­r und Betreuer der Teams eingeladen, der Teilnehmer­kreis war durch die Corona-schutz-verordnung stark eingeschrä­nkt. Wegen COVID-19 stehen weitere Veranstalt­ungen aus“, betont der Verband.

Die Funktionär­e wehren sich zudem gegen Dairs Äußerung, der Verband sei mit rassistisc­hen Vorfällen überforder­t und die Schiedsric­hter nicht ausreichen­d geschult. So heißt es in einer Fvn-stellungna­hme, dass „Beleidigun­gen und rassistisc­he Äußerungen konsequent geahndet und auch im Spielberic­ht dokumentie­rt werden.“Zudem würden die Schiedsric­hter in den monatliche­n Schulungen intensiv zu diesem Thema und ihrem Verhalten geschult. Geahndet werden könne jedoch nur, was der Schiedsric­hter auf dem Platz wahrnehme. Ein Verlassen des Spielfelde­s durch eine von Rassismus betroffene Mannschaft lehnt der FVN ab.

Der FVN regte nun einen runden Tisch aus Vereins-, Verbands- und Pressevert­retern an. Damit könnte in Zukunft wieder stärker mit- statt übereinand­er geredet werden und die Kräfte im Kampf gegen den Rassismus gebündelt werden.

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