Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Kornelimünster kauft ein
Das Kulturministerium verdoppelt den Etat der landeseigenen Kunstsammlung.
AACHEN Die Zeiten für Museen sind in der Corona-krise schwierig, besonders aber für freischaffende Künstler. Und so ist es auch ein Akt der Unterstützung des NRW-KULturministeriums, den Ankaufsetat der landeseigenen Kunstsammlung jetzt zu verdoppeln. Die aktuelle Lage erschwere es vielen Künstlern, von den Verkäufen ihrer Werke zu leben, so Kulturministerin Isabel Pfeiffer-poensgen. „Das trifft jene, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, besonders hart.“
Mit den zusätzlichen 200.000 Euro für Fördereinkäufe konnten nach Informationen unserer Redaktion somit 21 neue Werke für das Kunsthaus NRW Kornelimünster erworben werden. Darunter finden sich Arbeiten allein von elf Düsseldorfer Künstlern, vor allem der Malerei und der Fotografie.
Interessant bei der Auswahl durch die Ankaufskommission – zu ihr gehört auch der Düsseldorfer Kunsthallen-direktor Gregor Jansen – ist die Anschaffung auch von sogenannten Medienkunstwerken. Damit will man einen Trend in der bildenden Kunst aufgreifen und in Kornelimünster noch stärker als bisher sichtbar machen.
Neben dem Film „Portraits of Young Men“(2010) des international bekannten Videokünstlers Martin Brand gehört dazu auch die vergänglichste Kunstpraxis: die Performance-kunst. Sie ist vertreten mit der Kunstinstallation „Waves of Worship“(2016 bis 2019) der Kölnerin Vanja Smiljani . Spannend an diesem Werk ist nach den Worten von Marcel Schumacher, Leiter des Kunsthauses, dass die Materialien aus einer Performance stammen, die anschließend zu einer Installation umgearbeitet wurden und immer wieder für eine Performance belebt werden können. Wann „Waves of Worship“aber in Kornelimünster auf diese Weise tatsächlich in Aktion versetzt wird, steht, so Schumacher im Gespräch mit unserer Redaktion, angesichts der Pandemielage zwangsläufig noch in den Sternen.
Das Land hat 1948 die Sammlung des Kunsthauses NRW Kornelimünster ins Leben gerufen. Mit ihr sollen durch kontinuierliche Ankäufe aufstrebende Künstler aus Nordrhein-westfalen individuell gefördert werden können. Die Sammlung selbst ist in der ehemaligen Reichsabtei im Aachener Stadtteil Kornelimünster beherbergt.