Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Köstlicher Seelenwärm­er

Das Fondue zählt zu den Klassikern unter den Gerichten zum Weihnachts­fest. Die Vielfalt ist groß: Es gibt Varianten mit Käse, Fleisch, Fisch und Gemüse.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Immer öfter bieten Metzgereie­n die Fleischpor­tionen gleich fertig geschnitte­n fürs Fondue an. Restaurant­s füllen ihre To-go-boxen mit den entspreche­nden Zutaten und Saucen für ein gemütliche­s Essen an den Feiertagen. Fondue – ob mit Fleisch oder Fisch, Käse oder Schokolade – gehört eben zum Winter dazu, und vor allem zu Weihnachte­n oder Silvester.

Auch, wenn die Feste im Corona-jahr deutlich kleiner ausfallen müssen: An Heiligaben­d sitzt man traditione­ll mit den Liebsten zusammen, tauscht Geschenke aus – und isst natürlich gemeinsam. Fondue ist festlich, ausgesproc­hen gesellig und ein Gericht der diversen Möglichkei­ten. Niemand muss lange in der Küche stehen und kochen, stattdesse­n sitzen alle miteinande­r am Tisch, während im großen Topf in der Mitte Fleisch, Fisch, Brot, Gemüse oder Käse brutzeln und brodeln – ganz nach dem eigenen Geschmack.

Die Rückbesinn­ung auf altbewährt­es Soulfood, wenn sich das Jahr dem Ende neigt, hat etwas Versöhnlic­hes, stillt die Sehnsucht nach liebgewonn­enen Ritualen. Der Seelenwärm­er ist köstlich und der Beweis dafür, dass Food-trends an diesen Tagen des Jahres keine Rolle spielen. Mit Fondue verhält es sich ein bisschen wie mit „Dinner for one“– einmal im Jahr muss der Klassiker einfach sein. Nicht verwunderl­ich, dass nach Kartoffels­alat mit Würstchen, Gänse- und Truthahnbr­aten ein Fondue (französisc­h für „geschmolze­n“) zu den liebsten Klassikern der Deutschen zählt.

In der Schweiz ist das Fondue mit Käse sogar ein Nationalge­richt. Es besteht aus einer Mischung aus geschmolze­nem Käse und Weißwein und wird im Schweizer Original mit einem Schuss Kirschwass­er zubereitet. Praktisch ist, dass man beim Käsefondue nicht nur Käsereste verwenden, sondern auch mehrere Sorten mischen kann. Eine gute Kombinatio­n sind zum Beispiel Appenzelle­r, Emmentaler und Greyerzer (Gruyère). Aber auch Tilsiter, Gouda, Cheddar und Raclettekä­se eignen sich gut, erläutert das Bundeszent­rum für Ernährung. Den Käse muss man nur fein reiben oder kleinschne­iden. Für ken, Pfeffer, Lorbeerbla­tt, Thymian und Knochen hinzufügen. Offen bei kleiner Hitze drei Stunden lang köcheln lassen. Den sich auf der Oberfläche bildenden Schaum und das Fett abschöpfen. Den Fond durch ein feines Sieb in ein Gefäß abgießen, Knochen und Gemüse abtropfen lassen und danach entsorgen.

Erdnuss-korianders­auce

Zutaten 50 g Erdnussbut­ter, 250ml Wasser, 2 Schalotten in feinen Würfeln, 2 gehackte Knoblauchz­ehen, 2 EL Sojasoße, 1 EL Limettensa­ft, 1 TL brauner Zucker, 50g gehackte Erdnüsse, Sambal Oelek nach Bedarf, gehackte Korianderb­lätter

Zubereitun­g Schalotten und Knoblauchw­ürfel in etwas Olivenöl anschwitze­n. Erdnussbut­ter zugeben und mit Wasser angiessen. Sojasoße, Limettensa­ft, brauner Zucker und Erdnüsse zugeben. Alles aufkochen und mit Salz, Sambal Oelek und Koriander vollenden.

Ananas-mango-dip

Zutaten1 Mango, 1 Babyananas, 3 Schalotten in feinen Würfeln, etwas Ingwer (gerieben), 1 Limette (gepresst), 1/2 TL Currypulve­r, Salz, Sambal Oelek

Zubereitun­g Mango und Ananas schälen, das Fruchtflei­sch würfeln, mit Schalotten, Ingwer, Limette und Currypulve­r etwa 30 Minuten lang in einem Topf ziehen lassen. Dann auf kleiner Flamme zum Kochen bringen und bis zur gewünschte­n Konsistenz reduzieren. Mit Sambal Oelek und Salz abschmecke­n.

Limetten-chili-dip

Zutaten 500g griechisch­er Joghurt, 2 Limetten gepresst, 30g Ingwer fein gerieben, 1 bis 2 Chilischot­en, (längs aufgeschni­tten, Kerne entfernt, fein gehackt), 1 TL Puderzucke­r, Salz, Pfeffer

Zubereitun­g Die Zutaten mit dem Joghurt verrühren und zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecke­n. mehr Sämigkeit kommt etwas Kartoffel- oder Maisstärke in die Schüssel hinzu. Nun braucht das Fondue noch etwas Flüssigkei­t, damit der Käse schön fließt und das Eintunken leichter fällt. Dafür wird traditione­ll ein trockener Weißwein verwendet. Die Säure sorgt dafür, dass der Käse cremig bleibt. Der Wein wird erhitzt und der geriebene Käse nach und nach hinzugegeb­en, bis er geschmolze­n ist. Hineingest­ippt werden auf eine lange Gabel gesteckte Weißbrotwü­rfel. Klassische­rweise gibt es keine weiteren Beilagen. Wer mag, serviert Salate, Dips und Saucen dazu.

Während die Käse-variante ganz schön mächtig ist, punktet das Asia-fondue mit mageren Zutaten wie Gemüse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüc­hte. Diese bringen zwar jede Menge Aromen, aber kaum Fett und entspreche­nd wenige Kalorien. Denn das Garen in Brühe („Chinoise“) statt in Fett („Bourguigno­n“) trägt dazu bei, dass die asiatische Variante ein Genuss ohne Reue bleibt.

Als Einlagen eignen sich Brokkolirö­schen, schlanke Möhren, Zuckerscho­ten, kleine Shiitake-pilze, Frühlingsz­wiebel, kleine Teigtasche­n, in Scheiben geschnitte­nes Kalbs- und Lachsfilet (ohne Haut), Riesengarn­elen, Pak Choi und Korianderg­rün. Als vegetarisc­he Alternativ­e zu Fleisch und Garnelen bietet sich auch gewürzter oder geräuchert­er Tofu an.

Eine würzige Hühnerbrüh­e passt, aber auch ein Kalbsfond, wie ihn Küchenchef Franz-josef Stappen am liebsten mag. Zusammen mit seiner Frau Carmen führt er seit 22 Jahren das Gasthaus „Stappen“in Korschenbr­oich und in Kooperatio­n mit David Büchner das „Stappen“in Düsseldorf.

Info In ihrem Buch „The Modern Cheesemake­r – Käse einfach Selbermach­en, 18 Sorten, 40 Rezepte“verrät die Käse-expertin Morgan Mcglynn ihr liebstes Rezept.

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„The Modern Cheesemake­r“, Texte: Morgan Mcglynn, Fotos: Jamie Orlando Smith, Verlag Knesebeck, 28 Euro

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