Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Lange Schlangen vor Elektronik-märkten
Bei Media-markt in Flingern kam es trotz des Lockdowns zum Teil zu Wartezeiten von mehr als anderthalb Stunden. Geduld mitbringen mussten die Kunden auch in den Bilker Arcaden und vor Saturn an der Königsallee.
Im Lockdown boten viele Händler Bestell- und Abholservice für das traditionelle Nach-weihnachtsgeschäft an – nichts für eilige Kunden.
DÜSSELDORF Am ersten Werktag nach Weihnachten ist es zu langen Schlangen vor Elektronik-märkten gekommen. Extrem war die Situation am Montag bei Media-markt an der Metrostraße in Flingern. Die Kunden standen hier an einer Gebäudeseite entlang und noch weiter auf dem Parkplatz in einer Reihe. Sie mussten sich zum Teil mehr als anderthalb Stunden gedulden.
Das traf etwa auf Gregor Brinke zu, der einen Monitor für seinen Sohn abholen wollte. „Ein Weihnachtsgeschenk. Ich möchte ihn nicht länger warten lassen.“Florian Polinski, der daneben in der Schlange steht, berichtet, dass „ausgerechnet zu Weihnachten“der Fernseher kaputt gegangen sei. Das Modell, das er haben wollte, sei nur in der Filiale in Flingern zu bekommen gewesen.
Die Mitarbeiter stellten sich im Laufe des Tages auf den Ansturm ein. Sie fragten die Bestellnummern der online georderten Ware in der Schlange ab, um sie dann bei der Abholung parat stehen zu haben. Nicht alle Kunden hatten allerdings schon im Internet bezahlt, was wiederum mehr Zeit kostete.
Trotz des Lockdowns ist es in einigen Geschäften aktuell möglich, online bestellte Ware vor Ort abzuholen. Eine Sprecherin von Media-markt und Saturn sagte auf Anfrage unserer Redaktion, dass in jeder Filiale flexibel auf die Situation reagiert werde. „Wir versuchen alles, damit es schneller geht. Allerdings sind aufgrund des Lockdowns einige Mitarbeiter in Kurzarbeit.“Man habe am Montag „quer durch die Republik“festgestellt, dass die Kunden die Zeit über Weihnachten verstärkt zum Bestellen genutzt hätten, etwa um Gutscheine einzulösen. Man wolle jetzt von Tag zu Tag schauen, wie man in den Filialen reagiere. „Die Erfahrung aus dem letzten Jahr zeigt uns, dass es am ersten Werktag nach Weihnachten besonders voll ist.“Gut sei, dass die Masken- und Abstandsregeln von den Kunden problemlos eingehalten würden. Das deckt sich mit den Beobachtungen unserer Redaktion.
Ob auch ein Umtausch möglich ist, hänge zurzeit von der Filiale ab. Für vor dem Lockdown gekaufte Ware sei die Umtauschfrist bis 31. Dezember verlängert worden. Auch darüber hinaus wolle man den Kunden entgegenkommen. Wer vor dem Lockdown in einer Filiale eingekauft habe, könne dann umtauschen, wenn er vorüber sei.
So schilderte es auch ein Mitarbeiter der Media-markt-filiale in den Bilker Arcaden. Auch hier bildete sich eine Schlange, allerdings nicht unter freiem Himmel. Die Ansteckungsgefahr schätzte Julia von Danwitz allerdings nicht hoch ein. „Die Abstände werden sehr gut eingehalten.“Knapp 40 Minuten wartete sie, bis sie an einen der zwei offenen Schalter vorgehen durfte, um ihr neues Smartphone abzuholen. „Mit so einer Wartezeit habe ich nicht gerechnet.“Das sah auch Christoph Joeken so, der am Ende 20 Minuten auf seinen Espresso-kocher warten muss. „Das kommt davon, wenn man nicht bei Amazon bestellen, sondern den lokalen
Handel unterstützen will“, sagt er mit einem Lachen.
Bei Saturn im B8-center und an der Kö mussten Kunden am Montag zum Teil 20 bis 30 Minuten warten. Wie die meisten Kunden nahm es auch Aykut Emin gelassen. Er stand im ersten Stock des Sevens ganz hinten in der Schlange vor der Kasse. „Kurz vor Weihnachten war es zum Teil noch voller.“Unter freiem Himmel wiederum standen die Kunden auf dem Parkplatz des B8-centers. Hier mussten sie sich telefonisch mit ihrer Bestellnummer anmelden und warten, bis sie ins Gebäude gerufen wurden. Am Nachmittag hatte sich hier die Schlange aufgelöst, von der ein Mitarbeiter berichtete.