Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Sternsinger gehen neue Wege
Die traditionelle Sternsinger-aktion Anfang Januar findet nicht wie gewohnt statt. Viele Gemeinden haben sich Alternativen überlegt.
Das traditionelle Singen im Januar fällt zwar aus. Aber die Gemeinden haben Alternativen gefunden, um den Segen durch den Süden zu tragen.
STADTTEILE Für Pfarrer Thomas Jablonka von der Katholischen Kirchengemeinde Benrath-urdenbach ist die Sternsingeraktion „eine der schönsten Aktionen, die es überhaupt gibt und die deshalb auf keinen Fall ausfallen darf“. Aufgrund der Corona-pandemie und dem damit verbundenen derzeitigen Lockdown können die Sternsinger Anfang Januar allerdings nicht wie sonst üblich von Haus zu Haus gehen und den Segen zu den Menschen bringen. Die Gemeinden haben sich aber neue Formen überlegt, wie der Segen dennoch in einer anderen, kontaktlosen Form verteilt werden kann.
„Wir haben mehrere Konzepte erarbeitet, die aber immer wieder verworfen werden mussten. So war beispielsweise anfangs geplant, dass die Sternsinger an öffentlichen Plätzen im Benrath und Urdenbach ihren Segen spenden“, sagt Kaplan Dominik Rieder. Nun können die Sternsinger allerdings nur noch in den Gottesdiensten erlebt werden. Und damit daran viele Menschen teilnehmen können, sind zusätzliche Gottesdienste geplant, die einen besonders feierlichen Rahmen erhalten.
„Für uns war es wegen der teilnehmenden Kinder und den Spenden wichtig, dass die Sternsingertradition nicht abbricht“, sagt Claudia Gutmann, die zusammen mit Simone Halder-maulhardt die Aktion in Benrath und Urdenbach seit vielen Jahren organisiert. Die Sternsinger werden nun in der Kirche ihren Segensspruch aufsagen, gesungen werden darf diesmal nicht.
„Ich werde es vermissen, nicht durch die Straßen ziehen zu können und die Leute zu besuchen. Mir macht das Spaß. Die Menschen freuen sich immer sehr und Süßigkeiten bekommen wir auch noch“, sagt Konrad. Der zwölfjährige Benrather hat schon sieben Mal die Rolle eines Königs übernommen und will diesmal zumindest auch im Gottesdienst dabei sein. An dessen Ende werden gesegnete Aufkleber verteilt, welch die Christen an ihre Haus- und Wohnungstüren anbringen können. In anderen Gemeinden, beispielsweise in Angermund und Wittlaer, wird zudem geweihte Kreide ausgeteilt, mit der der Segensspruch selber geschrieben werden kann.
In Hassels und Reisholz sind die Sternsinger von St. Elisabeth und St. Antonius am Wochenende, 9. und 10. Januar, jeweils nachmittags in den Straßen unterwegs, um die Segensaufkleber in die Briefkästen der
Wohnungen zu verteilen, die das Team der Sternsinger im vergangenen Jahr besucht hat. Wer letztes Jahr nicht besucht wurde, aber gerne den Segen erhalten möchte, kann sich dafür anmelden.
Ähnlich verfahren auch weitere Gemeinden wie etwa St. Maximilian oder St. Bonifatius. Woanders, zum Beispiel in St. Lambertus in der Altstadt und in den Kirchen in Eller und Lierenfeld, liegen die gesegneten Aufkleber aus. In St. Bruno in Unterrath und St. Maria Königin in Lichtenbroich können sich Interessierte ihren Segen für zu Hause an zwei Tagen bei Sternsinger-gruppen abholen.
Im Seelsorgebereich Unterbilk, Oberbilk, Friedrichstadt und Eller-west werden die Sternsinger mit Verspätung kommen. Sie sollen in
vielen Gottesdiensten und vor allem an zentralen Orten auf Plätzen und Straßen anzutreffen sein. Das wird aber erst nach dem Lockdown, also frühestens nach dem 10. Januar, möglich sein. Orte und Zeiten werden rechtzeitig veröffentlicht. In anderen Stadtteilen, beispielsweise im Linksrheinischen, ist es den Gemeinden auch ein wichtiges Anliegen, den Sternsingersegen zu verteilen. Wie das geschehen soll, wird aber noch geplant und Anfang Januar veröffentlicht.
Die Spenden für notleidende Kinder auf der ganzen Welt werden in diesem Jahr entweder bei den Gottesdiensten gesammelt, sie können zum Teil in dafür aufgestellte Boxen eingeworfen oder überwiesen werden.